Aktuelle Urol 2001; 32(4): 193-200
DOI: 10.1055/s-2001-15869
OPERATIVE TECHNIKEN
Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Revaskularisationseingriffe an der Niere

U. Humke, M. Ziegler
  • Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätskliniken des Saarlandes, Homburg/Saar
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Publication Date:
31 December 2001 (online)

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Einleitung

Erkrankungen der Nierenarterien wie Stenosen, Verschlüsse oder Anomalien können einerseits zu arterieller Hypertonie, andererseits zu einer Nierenfunktionsverschlechterung führen. Pathophysiologisch besteht ein enger Zusammenhang zwischen diesen beiden Symptomen. Zunächst führt die Verringerung des renalen Blutflusses zur Aktivierung des Renin-Angiotensin-Systems und anderer intrarenaler vasoaktiver Komponenten mit dem Ziel, die glomeruläre Filtration aufrechtzuerhalten. Später kommt es im Rahmen des progredienten Gefäßprozesses durch weitere Abnahme des renalen Blutflusses zu einer Überforderung der humoralen Kompensationsmechanismen und zu einer signifikanten Reduktion der glomerulären Filtration. Hypertonie und Nierenfunktionsverlust wiederum sind eng assoziiert mit der Inzidenz von Myokardinfarkten, apoplektischen Insulten und peripherer arterieller Gefäßerkrankung, welche angesichts der sich verändernden Altersstruktur der Bevölkerung eine zunehmende Bedeutung für die Volksgesundheit haben. Die Prävalenz der renovaskulären Hypertonie wird auf 1 - 20 % geschätzt mit Bevorzugung der Altersklassen unter 10 und über 40 Jahren. Die Inzidenz der Erkrankung liegt bei etwa 5 % [1] [2].