Minimal-invasive Stabilisierung von proximalen Tibiafrakturen mit dem LIS-System

Zusammenfassung

Das LIS-System PT ist ein neuartiger Fixateur interne zur Versorgung proximaler Tibiafrakturen. Der anatomisch vorgeformte, extramedulläre Kraftträger wird nach indirekter Frakturreposition mittels Zielbügel über einen minimal-invasiven Zugang in den epiperiostalen Raum eingebracht. Die Fixierung des Implantates erfolgt mit selbstbohrenden und selbstschneidenden Schrauben, die sich winkelstabil im Implantat verankern.
Seit Juli 1998 wurden in unserer Klinik 22 Frakturen mit dem neuen System stabilisiert. Der Nachkontrollzeitraum betrug 12 Monate. Die Einschlusskriterien umfassten proximale Tibiaschaftfrakturen sowie intraartikuläre proximale Tibiafrakturen aller Schweregrade. Insgesamt wurden 15 proximale Tibiafrakturen (AO 41) und 7 metaphysäre Frakturen versorgt (AO 42), bei 7 Frakturen lag ein offener Weichteilschaden vor. Das durchschnittliche Alter der behandelten Patienten betrug 42 Jahre.
Bei einer Nachkontrollrate von 91 % zeigte sich in 19/20 Fällen eine sichere Konsolidierung der Fraktur. Bei einem Patient ist die Fraktur nur partiell durchbaut ohne Zeichen einer Implantatlockerung. Radiologisch zeigte sich in einem Fall eine Varusfehlstellung von 6 Grad, in zwei weiteren Fällen jeweils eine Valgusfehlstellung (5 und 7 Grad). Die anderen Fälle heilten ohne Fehlstellung aus. In einem Fall lockerte sich das Implantat distal am Schaft und wurde mit bikortikalen Schrauben erneut stabilisiert. In einem Fall mit schwerstem offenen Weichteilschaden kam es zu einer Weichteilinfektion, die aber folgenlos ausheilte.

Schlüsselwörter

Proximale Tibiafrakturen - Fixateur interne - LISS PT - Frakturheilung

Literatur

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