Z Geburtshilfe Neonatol 2002; 206(2): 75-81
DOI: 10.1055/s-2002-30141
Juristische Aspekte

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die Schulterdystokie - Ein geburtshilflich-forensisches und gesellschaftlich-psychologisches Problem

Shoulder dystociaH.  Jung1
  • 1Aachen
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Publikationsverlauf

28. 8. 2000

29. 1. 2001

Publikationsdatum:
16. Mai 2002 (online)

Zusammenfassung

In der zunehmenden Zahl von Klagen wegen ärztlicher Kunstfehler nimmt die Schulterdystokie mit Plexusschäden eine besondere Stellung ein.

Die Entscheidungen solcher Prozesse belasten die betroffenen Kinder und Geburtshelfer mit lebenslangen Folgen. Die bisherigen Entscheidungsgrundlagen sind zu einseitig auf statistische Erfahrungen aus Kindsgrößen gestützt. Dagegen müssen Form und Größe des mütterlichen Beckens gleichbewertet werden, was nicht nur in den Krankenblättern der mit Kunstfehlervorwürfen belasteten Geburtskliniken sehr mangelhaft dokumentiert und bewertet wird.

Es wird ein Katalog geburtshilflich-forensischer Risiken zur Vermeidung von Plexusschäden und Folgeklagen infolge Schulterdystokie aufgestellt.

Die Arbeit verweist auf den gesellschaftlich-psychologischen Wandel, indem den Kindseltern ein Mitentscheidungsrecht bei der Alternative der Entbindungsmethode zur prophylaktischen Vermeidung eines Kindsschadens durch Sektio oder Vaginalentbindung zukommen soll.

Abstract

In the increasing number of plaintiffs against mal-practice shoulder dystocia and plexus paralysis take a special role.

Legal decisions are leaning too one-sided on statistical experience of childrens weight. But form and diameter of the pelvis should also be considered and better registered in medical record.

A catalog of risks is given to prevent obstetrical cause of shoulder dystocia and plexus paralysis.

The paper refers to the social and psychological change in which the child-parents must have more right to decide between cesarean section or vaginal delivery to prevent injury of the baby.

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Univ.-Prof. Dr. med. Hugo Jung

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