Deutsche Zeitschrift für Akupunktur 2002; 45(2): 116-123
DOI: 10.1055/s-2002-32463
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Serie
Karl F. Haug Verlag, in: MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

Am Leitfaden des Leibes

- Eine Philosophie der Leiblichkeit bei Nietzsche[1] Ganzheit und Ganzheitsmedizin (1)The Compendium of the Body - The Philosophy of Physicality in NietzscheHolistics and Holistic Medicine (1)Heinrich Schipperges
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Publication Date:
25 June 2002 (online)

Vorbemerkung: Das der Chinesischen Medizin von ihr zugeneigten Kreisen in der westlichen Welt am häufigsten entgegengebrachte Statement ist die Hoffnung, dass sie „ganzheitlich” oder doch zumindest ganzheitlicher als unsere westliche Medizin sei. Fragt man dann nach, was darunter gemeint sei, hört man nicht selten, dass „die alten Chinesen keine Trennung zwischen Körper und Geist kannten”. Es geht also um den ganzen Menschen, doch besteht dieser aus Körper und Geist, oder Körper und Seele, oder Leib und Seele? Wird eine solche „aus-zwei-mach-eins-Sichtweise” dem Anspruch nach Ganzheitlichkeit gerecht? Sind diese Dichotomien nicht schon Ausdruck einer reduktionistischen Sicht der Welt? Gibt es überhaupt einen Körper und gar eine Seele? Ist es deswegen nicht nötig, zunächst die Begriffe unserer Diskussion zu klären, damit wir mit den richtigen Untersuchungsgegenständen und -methoden zu dem vorstoßen, was der ganze Mensch sei?

Unsere Serie über Ganzheit und Ganzheitsmedizin wird aus diesem Grunde eingeleitet durch mehrere Diskussionen über das Verhältnis von Körper und Leib. Wir sind besonders glücklich darüber, mit einem Beitrag zur Leiblichkeit bei Nietzsche beginnen zu können, verfasst von dem Medizinhistoriker Heinrich Schipperges, bekannt als Anwalt des Kosmos Anthropos. Und falls Sie jetzt denken, „Weiterblättern! Was kann ein Philosoph schon über Leiblichkeit sagen?”, dann möchte ich Sie umso mehr bitten, diesen Beitrag zu lesen: Sie werden einen Ihnen wahrscheinlich unbekannten Nietzsche und viel über den - vergessenen - Leib entdecken.

Thomas Ots

01 1 Festvortrag auf dem 7. Internationalen Symposium für körperbezogene Psychotherapie und Körpertherapie, Bad Gleichenberg 2001. Das Original ist in „Psychologische Medizin”, 2001, 12. Jg., Heft 2, Facultas-Universitätsverlag Wien, erschienen. Mit freundlicher Genehmigung zum Wiederabdruck. (Univ.-Prof. Dr. J.W. Egger, verantw. Hrsg.)

Literaturhinweise

01 1 Festvortrag auf dem 7. Internationalen Symposium für körperbezogene Psychotherapie und Körpertherapie, Bad Gleichenberg 2001. Das Original ist in „Psychologische Medizin”, 2001, 12. Jg., Heft 2, Facultas-Universitätsverlag Wien, erschienen. Mit freundlicher Genehmigung zum Wiederabdruck. (Univ.-Prof. Dr. J.W. Egger, verantw. Hrsg.)

Anschrift des Verfassers:

em. Univ.-Prof. Dr. med. Dr. phil. Heinrich Schipperges

Institut für Geschichte der Medizin

Im Neuenheimer Feld 327

D-69120 Heidelberg