Aktuelle Dermatologie 2002; 28(7): 219
DOI: 10.1055/s-2002-33502
Editorial
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Berufsdermatosen

Occupational DermatosisR.  Stadler
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Publication Date:
22 August 2002 (online)

Mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft für Berufs- und Umweltdermatologie in der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e. V. unter Federführung des Gebrüderpaares Schindera erschien kürzlich der „Leitfaden BK-Haut Berufskrankheit 5101” in seiner vierten überarbeiteten Auflage. Herr Prof. Schwanitz macht in seinem Vorwort zur vierten Auflage des Leitfadens BK-Haut deutlich, dass die Berufsdermatologie in den letzten Jahrzehnten weiter an Bedeutung gewonnen hat: die meisten berufsbedingten Erkrankungen sind Hauterkrankungen. Die häufigste Berufskrankheit der Haut ist das kumulativ-irritative Kontaktekzem. Diese Abnutzungsdermatose stellt eine Summation unterschwellig schädigender Reizeinwirkungen über Monate und Jahre dar mit bahnender Wirkung für sekundäre Sensibilisierungen. Diese Haut-irritativen Noxen und Allergene erfordern eine kontinuierliche Aktualisierung des erworbenen Wissens. Das Hautarztverfahren ermöglicht dem Dermatologen, eine qualifizierte sekundäre Prävention, d. h. Früherkennung und Frühintervention bei möglicherweise berufsbedingt erkrankten Patienten zu initiieren. Hierbei spielt der Schutz am Arbeitsplatz, die persönliche Schutzausrüstung in Form von Schutzkleidung und Handschuhen eine große Rolle in der Prävention. Darüber hinaus kommt den protektiven Maßnahmen für das Hautorgan durch wissenschaftlich geprüfte Hautschutzmittel eine besondere Bedeutung zu.

In der in diesem Heft erschienenen Originalarbeit von P. Elsner et al. über den „Nachweis der Wirksamkeit eines integrativen Hautschutzprogrammes” wird erstmals das Zusammenwirken der einzelnen Elemente eines integrierten Schutzprogrammes in der Prävention des irritativen Kontaktekzems überprüft. Hierdurch werden den klinisch tätigen Dermatologinnen und Dermatologen wissenschaftlich untersuchte Hautschutz-, Reinigungs- und Pflegepräparate mit nachprüfbarer Wirksamkeit vorgestellt.

Mit diesem integrativen Hautschutzprogramm kommen die Hautärzte den Forderungen der Arbeitsgemeinschaft für Berufs- und Umweltdermatologie in der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e. V. nach, die Präventionsmaßnahmen nachhaltig auszubauen.

Literatur

  • 1 BK-Haut Berufskrankheiten Nr. 5101 .Der Leitfaden für den Dermatologen zur Erstellung eines Hautarztberichtes, einer Berufskrankheitenanzeige, eines hautärztlichen Gutachtens, einer Honorarabrechnung nach der (BG) UV-GOÄ-2001. Asche AG 4. Auflage, 2001
  • 2 Schwanitz H J, Sliska S. Berufsdermatosen 2000. Karlsruhe; Dustri-Verlag 2000