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DOI: 10.1055/s-2003-39273
Neue Möglichkeit der Recherche von Todesursachen in Deutschland über Statistische Landesämter am Beispiel einer retrospektiven Kohortenstudie
New Research Avenues in Exploring Causes of Death in Germany Via Regional Statistical Offices as Exemplified by a Retrospective Cohort StudyPublication History
Publication Date:
16 May 2003 (online)


Zusammenfassung
In retrospektiven epidemiologischen Kohortenstudien wird die Mortalität der Kohortenmitglieder, die einer zu untersuchenden Exposition ausgesetzt waren, mit der der Allgemeinbevölkerung verglichen. In Deutschland wird der Vitalstatus der Kohortenmitglieder über die Einwohnermeldeämter recherchiert. Für verstorbene Kohortenmitglieder wurden die Todesursachen bisher über Todesbescheinigungen von den zuständigen Gesundheitsämtern ermittelt. Da die Aufbewahrungsfristen für Todesbescheinigungen teilweise sehr kurz sind, konnten bei weiter zurückliegenden Todesfällen häufig die Todesursachen nicht mehr ermittelt werden. Neuerdings ist es möglich, ICD-verschlüsselte Todesursachen für Forschungszwecke auch aus den Datenbeständen der Statistischen Landesämter zu ermitteln. Bisher wurden erfolgreiche Kooperationen mit dem Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik, Nordrhein-Westfalen, und dem Statistischen Landesamt Berlin eingegangen. In einer Kohortenstudie in der chemischen Industrie konnte dadurch die Erfolgsquote an Todesursachen von 44,8 % nach Recherche bei den Gesundheitsämtern um 30 % auf 74,0 % erhöht werden. Weitere Vorteile dieser neuen Möglichkeit der Todesursachenrecherche sind eine Verkürzung der Bearbeitungszeit und eine Reduktion der Gesamtkosten.
Abstract
In retrospective epidemiological cohort studies the mortality rate of a cohort exposed to certain agents under investigation is compared to the mortality rate of the general population. In Germany, vital status of the cohort is followed up via local population registries. Cause of death of deceased members of the cohort is obtained from death certificates by local health authorities. Since storage time for death certificates is short in some Federal German states, causes of death cannot be obtained if death occurred before storage deadline. Recently it became possible to obtain the cause of death from regional statistical offices. Initial co-operation has been established with the statistical offices of North Rhine Westphalia and Berlin. For a cohort study in the chemical industry, the initially low proportion of causes of death obtained from local health authorities (44.8 %) was increased by 30 % to 74.0 % after obtaining ICD coded causes of death from two regional statistical offices. Further advantages of this new data source are reduction in duration of inquiry time and of overall cost.
Schlüsselwörter
Kohortenstudien - Todesbescheinigungen - ICD-Codes - Statistische Landesämter
Key words
Cohort studies - death certificates - ICD codes - statistical offices