psychoneuro 2003; 29(7/08): 332-335
DOI: 10.1055/s-2003-42180
Schwerpunkt

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die neuen Diagnosekriterien der Multiplen Sklerose

Alexandra Kahmann1 , Eckhart Sindern1
  • 1Klinik für Neurologie, BG-Kliniken Bergmannsheil, Universitätsklinikum Bochum
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Publication Date:
16 September 2003 (online)

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Zusammenfassung

Die genaue und zuverlässige Diagnose der Multiplen Sklerose (MS) möglichst früh nach dem Erkrankungsbeginn ist sowohl für die klinische Praxis als auch für wissenschaftliche Fragestellungen wichtig, um rechtzeitig Therapien zu ermöglichen. Die klinische Diagnose einer MS wird nach zwei Schüben einer vermuteten demyelinisierenden Erkrankung mit multiplen Lokalisationen im zentralen Nervensystem gestellt (Dissemination in Raum und Zeit). Durch Einbeziehung der Befunde aus der Magnetresonanztomografie und der Liquoruntersuchung kann die Diagnose einer MS heute früher und mit einer größeren Sensitivität als mit den traditionellen Diagnosekriterien gestellt werden. In dieser Übersicht werden die „neuen Diagnosekriterien der MS nach McDonald” vorgestellt und deren Umsetzung in die klinische Praxis diskutiert.

Summary

An accurate and reliable diagnosis of multiple sclerosis early after the beginning of the disease is essential for both clinical practice, to allow timely therapeutic interventions, and research purposes. A diagnosis of MS is clinically definite after two exacerbations of a disease process suggesting demyelination and multiple localizations in the central nervous system (dissemination in time and space). By including magnetic resonance imaging and cerebrospinal fluid findings the diagnosis of definite MS can now be made earlier and with greater sensitivity than it was possible applying the traditional criteria. In this paper the new „McDonald criteria” of MS will be explained and their impact on clinical management in daily practice will be discussed.