psychoneuro 2003; 29(7/08): 344-348
DOI: 10.1055/s-2003-42182
Schwerpunkt

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Kognitive Störungen bei Multipler Sklerose

Pasquale Calabrese1
  • 1Neurologische Universitätsklinik (Knappschaftskrankenhaus) Bochum
Further Information

Publication History

Publication Date:
16 September 2003 (online)

Preview

Zusammenfassung

Die Multiple Sklerose (MS) ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen des frühen und mittleren Erwachsenenalters. Sie birgt für die Betroffenen neben den körperlichen Beeinträchtigungen auch viele psychosoziale Probleme. Bei nahezu 50 % der Patienten treten im Verlauf dieser Erkrankung kognitive Defizite auf. Sie betreffen zumeist die Bereiche der Aufmerksamkeit, des Gedächtnisses und der geistigen Flexibilität. Diese Störungen können die Patienten sowohl im Arbeitsleben als auch in ihren sozialen Aktivitäten beeinträchtigen. Obgleich neuere Studien den hohen Vorhersagewert der kognitiven Leistungsfähigkeit hinsichtlich des Verbleibs in der Arbeitswelt herausstellen, finden erst in jüngster Zeit die MS-bedingten Hirnleistungsstörungen zunehmende Berücksichtigung sowohl in der Gesamteinschätzung des Krankheitsbildes als auch in der Effizienzbeurteilung von modernen Pharmakotherapien. In dieser Arbeit wird auf die Erfassung der relevanten Defizite und auf deren Alltagsrelevanz eingegangen. Schließlich wird ein funktionell-neuroanatomisches Modell, welches die organische Basis der kognitiven Defizite erklären könnte, vorgestellt.

Summary

Multiple sclerosis (MS) is one of the most common neurological diseases of early and middle adulthood. Besides physical impairment MS bears also many psychosocial problems. Cognitive deficits appear in almost 50 % of the patients in the course of the disease. Attention, memory and cognitive flexibility are predominantly affected. Theses disturbances may interfere with patients occupational status as well as social activities.

Although the predictive validity of the cognitive abilities with respect to occupational demands is appreciated by a tantamount of actual studies only recently has thsi domain been considered in the general evaluation of the disease as well as a potential efficiency parameter in pharmacothereapeutic studies.

This paper focuses on the assessment and the everyday importance of the relevant deficits. Finallly a functional-neuroanatomical model is introduced which might explain the organic basis of the cognitive deficits.

Literatur

Korrespondenzadresse:

Dr. Dipl.-Psych. Pasquale Calabrese

Neurologische Universitätsklinik Bochum Bereich Neuropsychologie In der Schornau 23-25

44829 Bochum