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DOI: 10.1055/s-2003-42184
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Bedarf für Coping-Training? - Krankheitsverarbeitung von Patienten mit Multipler Sklerose
Publication History
Publication Date:
16 September 2003 (online)


Zusammenfassung
Anhand zweier Studien soll zum einen eine Bestandsaufnahme der psychosozialen Situation von Patientinnen und Patienten mit MS vorgestellt werden. Grundlage hierzu ist eine Befragung der Mitglieder der Landesverbands Berlin der DMSG. Zum anderen soll das Bochumer Coping Programm vorgestellt werden, das zur Verbesserung der Lebensqualität entwickelt wurde. Zusammen mit der Mobilität nimmt auch die Fähigkeit der Patienten ab, sich im Verlauf der Erkrankung selbst zu versorgen. Außerdem gehen Beeinträchtigungen in der Kommunikation offenbar nicht mit der Krankheitsdauer einher. Dies kann als Indiz für die Relevanz von Krankheitsverarbeitungsstrategien gewertet werden. Zudem waren depressive Gedanken häufig. Auch die bemerkenswert hohen Angaben zu Suizidgedanken weisen darauf hin, dass im natürlichen Krankheitsverlauf eine aktive Bewältigung nicht erreicht wird. Ausgangspunkt der zweiten Untersuchung war die Frage, inwieweit ein 10-wöchiges Gruppen-Copingtraining die Krankheitsverarbeitung und die Lebensqualität positiv beeinflussen kann. Sowohl die initial hohe Depressivität als auch die Beeinträchtigungen der Lebensqualität verbesserten sich. Inwieweit es sich um spezifische Effekte des Copingtraining handelte oder um unspezifische Behandlungseffekte, muss zum jetzigen Zeitpunkt offen bleiben.
Summary
Coping strategies and quality of life were assessed in a questionnaire assessment in collaboration with the national self-help group organization for MS-patients in Berlin (n=1220). It could be shown, that time after diagnosis is a good predictor for problems in self care management. However, depressive coping strategies were common (up to 40 %) in al patient groups. This can be seen as an indicator for the need of coping programs for MS-patients. In a pilot study, the effects of the Bochum Coping Training were assessed. It turns out, that after the 10-week program patients rated significantly lower in depression and higher in quality of life. Future research should emphasize on the relation between coping and course of the disease.
Key Words:
coping - depression - multiple sclerosis - quality of life