psychoneuro 2003; 29(11): 499-500
DOI: 10.1055/s-2003-44515
Kasuistik

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Hypophysenadenom oder Altersdepression?

Karl-H. Beine1 , Björn Kardels1 , Pablo Pérez González2
  • 1St. Marien-Hospital Hamm, Universität Witten-Herdecke
  • 2Herz-Jesu-Krankenhaus Münster, Neurologische Abteilung
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Publication Date:
20 November 2003 (online)

Zusammenfassung

Zwischen 1975 und 1994 wurde die 1919 geborene Frau Z. insgesamt vier Mal in verschiedenen psychiatrischen Kliniken behandelt. Sie litt unter komplexen Beschwerden im Sinne eines depressiven Syndroms, das ätiologisch und diagnostisch unterschiedlich eingeordnet wurde. Eine kraniale Computertomographie oder eine Kernspintomographie wurde zunächst nicht durchgeführt.1998 trat bei Frau Z. eine rechtsseitige Abducensparese auf. Die kraniale Kernspintomographie zeigte einen 5 x 6 cm großen Tumor [Abb 1]. Es handelte sich um ein hormoninaktives Makroadenom der Hypophyse. Es erfolgte - bei bestehender Inoperabilität - eine biventrikuläre-peritoneale Liquorshunt-Anlage. Aufgrund der relativ langsamen Wachstumstendenz bei Hypophysenandenomen lässt sich bei dieser Tumorgröße und den langjährig bestehenden komplexen Beschwerden mit Wahrscheinlichkeit schließen, dass der Tumor auch schon bei vorherigen Klinikaufenthalten radiologisch nachweisbar gewesen wäre.

Korrespondenzadresse:

Prof. Dr. med. Karl-H. Beine

St. Marien-Hospital Hamm, Lehrstuhl für Psychiatrie und Psychotherapie

Universität Witten-Herdecke

Knappenstraße 19

59071 Hamm

Email: karl-h.beine@marienhospital-hamm.de