Naturheilverfahren - ein Publikumsliebling geht an die Uni - Die Naturheilverfahren werden zum Wahl-, Pflicht- und Prüfungsfach in der Ausbildung der Medizinstudenten an deutschen Hochschulen[*]

Zusammenfassung

In den vergangenen 25 Jahren hat die Akzeptanz von Naturheilverfahren (NHV, CAM) bei der Bevölkerung und der niedergelassenen Ärzteschaft in Deutschland und in vielen Industrieländer kontinuierlich zugenommen.

Dies schlägt sich in der neuen Ärztliche Approbationsordnung (ÄAppO) nieder, die im Oktober des Jahres an deutschen medizinischen Fakultäten in Kraft getreten ist. Über die vorgesehenen Regelungen im Wahl-, Pflicht- und Prüfungsfach NHV, begleitet von der Rehabilitation und der Physikalische Medizin, wird berichtet. In den USA hat die universitäre Lehre der CAM bereits einige Jahre Vorsprung. Ein Blick auf die dortigen Medical Schools zeigt Chancen und Probleme der Lehre von CAM.

Summary

During the last 25 years more an more people and general practitioners in Germany as well as in many industrial countries became used to Complementary and Alternative Medicine.

The public's acceptance was met by the recently installed Ärztliche Approbationsordnung at German medical faculties. The projected rules in the compound subject of CAM, physical therapy and rehabilitation will be reported here. We take a glance as well at the US American Medical Schools to recognize chances and obstacles in teaching CAM. The academic curriculum with CAM there already started a few years ago

Schlüsselwörter

Neue Ärztliche Approbationsordnung - Naturheilverfahren - Rehabilitation - Physikalische Medizin - Querschnittsfach - CAM - US-American Medical School

Key words

Neue Ärztliche Apprabationsordnung - Naturheilverfahren - rehabilitation - Physical therapy - cross sectional subject - CAM - US-American Medical School

1 Aspekte aus einem Vortrag, gehalten am 17. Mai 2003 anlässlich des Workshops »Allgemeinmedizinische Lehre - Herausforderungen der neuen Approbationsordnung« in Kiel, ausgerichtet vom dortigen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin, Prof. Ferdinand Gerlach und dem Unternehmen Dr. Willmar Schwabe, Karlsruhe.

Literatur

• 1 Marstedt G, Moebus S. Inanspruchnahme alternativer Methoden in der Medizin, Gesundheitsberichterstattung des Bundes, Heft 9, RKI/ Stat.  Bundesamt, 2. Auflage Berlin Berlin. 2003; 
• 2 Melchart D, Brenke R, Dobos G, Gaisbauer M, Saller R. Naturheilverfahren.  Schattauer Stuttgart. 2002; 
• 3 Jobst D. Therapieoptionen in der Allgemeinmedizin.  Aus: Facharztprüfung Allgemeinmedizin, Fälle, Fragen, Antworten, Urban und Fischer, München. 2003; 
• 4 Approbationsordnung für Ärzte.  Bundesgesetzblatt Teil I  Bonn. 2002;  44
• 5 Vickers Andrew. Appendix 1.  In: Evidence based medicine - How to practice and teach EBM, Sackett David L, Sharon E. Strauss, W. Scott Richardson, William Rosenberg, R. Brain Haynes  Churchill Livingston, Edinburgh, London. 2000; 
• 6 Eisenberg DM, Davies RB, Ettner SL. Trends in alternative medicine use in the United States 1990-1997: results of a follow-up national survey.  Jama. 1998;  18 1569-75
• 7 Wetzel SM, Kaptchuk TJ, Haramati A, Eisenberg DM. Complementary and Alternative Medical Therapies.  Implications for Medical Education Ann Intern Med. 2003;  138 191-196
• 8 Complementary and alternative medical practices.  Training, experience, and attitudes of a primary care medical school faculty  J Am Board Fam Pract. 2003;  318-26

1 Aspekte aus einem Vortrag, gehalten am 17. Mai 2003 anlässlich des Workshops »Allgemeinmedizinische Lehre - Herausforderungen der neuen Approbationsordnung« in Kiel, ausgerichtet vom dortigen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin, Prof. Ferdinand Gerlach und dem Unternehmen Dr. Willmar Schwabe, Karlsruhe.

2 In Heidelberg sind NHV bereits in die Allgemeinmedizin-Lehre eingebunden.

Zur Person

Dr. med. Detmar Jobst

Jahrgang 1953, ist seit 1988 niedergelassener Arzt für Allgemeinmedizin und Naturheilverfahren in Bonn. Seit 1993 lehrte er Phytotherapie, seit 1996 als Lehrbeauftragter die Allgemeinmedizin an der Bonner Universität. Im Frühjahr 2002 wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abtlg. für Allgemeinmedizin in Düsseldorf. Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte sind Phytotherapie, intestinale Candidose, Eigenbluttherapie, Erkrankungen der Schilddrüse und der Nasennebenhöhlen, somatoforme Störungen und sekundärer Krankheitsgewinn.

Dr. Berthold Musselmann

Arzt für Allgemeinmedizin, NHV, Chirotherapie, Umweltmedizin. Lehrbeauftragter für Allgemeinmedizin, Univ. Heidelberg.