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DOI: 10.1055/s-2004-814351
Multiple Chemical Sensitivity (MCS) - wissenschaftliche und gesundheitspolitische Aspekte
Publication History
Publication Date:
05 May 2004 (online)


Zusammenfassung
Multiple Chemical Sensitivity (MCS) ist ein Phänomen, mit dem sich auch der HNO-Arzt auseinandersetzen sollte. Es basiert auf der Beschreibung eines Krankheitsbildes im Jahre 1987, bei dem ein Arbeiter nach Verschütten von Chemikalien anschließend hochempfindlich gegenüber diesen Stoffen reagierte. Heute gibt es viele Menschen, die ihre Beschwerden mit einer selbstvermuteten MCS erklären. Zwar wäre MCS theoretisch mit verschiedenen pathophysiologischen Modellen kompatibel. Aber bisher konnte keines belegt werden. Da auch kontrollierte Provokationstests überwiegend unklare Ergebnisse geliefert haben, nimmt eine zunehmende Zahl von Ärzten eine primär psychische Problematik an. In diesem Sinne hat ein WHO-Expertenteam die Umbenennung zu „idiopathic environmental illness” (IEI) vorgeschlagen. Andere Ärzte gehen aber weiterhin von der Annahme einer chemischen Ursache aus. Da es weder klare diagnostische Möglichkeiten zum Nachweis von MCS gibt, noch ein erfolgreiches Therapiekonzept, ist die Behandlung von MCS-Patienten schwierig. Der HNO-Arzt sollte auf mögliche Veränderungen von Nasenschleimhaut und Riechvermögen achten und die Regeln im Umgang mit der Krankheit und den Patienten kennen.
Schlüsselwörter
Multiple Chemical Sensitivity - MCS - idiopathic environmental illness - IEI - Pathogenese - Untersuchung - Behandlung - somatisch - psychosomatisch