Ultraschall Med 2004; 25(5): 390-392
DOI: 10.1055/s-2004-834372
ÖGUM-Mitteilungen

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BEITRAG aus dem ÖGUM-ARBEITSKREIS MAMMASONOGRAPHIE zum THEMA - Multidimensionale Mammasonographie: Technische Aspekte und diagnostische Einsatzmöglichkeiten

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Publication Date:
04 October 2004 (online)

 

3-D/4-D-Ultraschalltechnik und Darstellungsmöglichkeiten

Grundsätzlich gibt es 2 Aufnahmetechniken, um zu 3-D-Ultraschalldatensätzen zu kommen. Die eine ist eine freihandgeführte Technik, die andere eine automatisierte Bewegung der Ultraschallelemente. Moderne Systeme wie beispielsweise die Voluson 730 (GE Medical Systems Kretz Ultrasound, Zipf, Österreich) sind in der Lage, in ca. 3 Sekunden diese Datensätze vollautomatisiert zu akquirieren und als multiplanares Schnittbild am Monitor verfügbar zu machen. Das Datenvolumen eines 3-D-Datensatzes beträgt rund 10 MByte. Ein Workstationprogramm "4DVIEW" wird zur Volumenkalkulation und zum Shell Imaging eingesetzt.

Multiplanare Darstellung

Der 3-D-Datensatz wird als Schnittbildinformation mittels dreier Ebenen (A-, B,- und C-Ebene) dargestellt. Diese 3 Ebenen stehen zueinander senkrecht. Die A-Ebene zeigt die ursprünglich gewählte 2-D- Ultraschallebene. Die B-Ebene ist ebenfalls für die 2-D-Sonographie zugänglich (90° zur A-Ebene), und die C-Ebene ist, die in der multidimensionalen Bildgebung neue Ebene, senkrecht zu A und B und damit der konventionellen Sonographie verborgen. Interaktiv kann man sich in diesem Ultraschalldatensatz durch sämtliche Voxel (Voxel = kleinste räumliche Informationseinheit) bewegen und so beispielsweise komplexen duktalen Aufzweigungen folgen und dabei die intra- oder extraduktale räumliche Lage eines Herdes analysieren. Beliebige Rotation und Translation der Ebenen ist möglich.

Nischen Modus

Der dreidimensionale Ultraschalldatensatz wird an einer frei wählbaren Position entlang der 3 Ebenen "aufgeschnitten". Damit kann man eindrucksvoll räumliche Beziehungen anatomischer Details und pathologischer Strukturen vom Inneren des "Datenwürfels" am zweidimensionalen Monitorbild erzeugen. Rotation und Translation zur optimierten Darstellung des pathologischen Befundes sind möglich.

Oberflächendarstellung

Die 3-D-Ultraschalldaten gestatten die Abbildung von Oberflächen. Dies kann die Oberfläche des gesamten "Datenwürfels" betreffen oder eine frei gewählte Schnittfläche durch den "Datenwürfel", wobei diese Schnittflächen nicht nur durch Ebenen erzeugt werden können, sondern auch entlang freihandgezeichneter Schnitte. Mit Oberflächendarstellung kann beispielsweise die innere Oberfläche von Zysten oder von Raumforderungen innerhalb einer Zyste analysiert werden (DD: Septum innerhalb einer Zyste oder tumoröse intrazystische Raumforderung).

Transparenz Modus

Der "Ultraschalldatenwürfel" kann dreidimensional durchsichtig gestaltet werden.

Der tiefere Sinn dieser Abbildungsmöglichkeit ist, die interessierende und zur Umgebung echoärmere Struktur (z. B. Milchgänge, Zysten) gegenüber der echoreicheren Umgebung erkennbar darzustellen oder echoreichere Strukturen gegenüber echoärmerer Umgebung abzubilden.

Volume Contrast Imaging (VCI)

VCI ist eine Real-Time-4-D-Ultraschalltechnik, die in der konventionellen Untersuchungsebene und in der koronalen Ebene ein Thick Slice (4 mm Schichtdicke) oder Thin Slice Rendering (2 mm Schichtdicke) zulässt. Modernste Gerätetechnik gestattet auch eine VCI-Technik mit Thick Slice oder Thin Slice Rendering in der koronalen Ebene. Mithilfe dieser Techniken lässt sich eine Läsion kontrastreicher zu ihrer Umgebung darstellen und gestattet damit präziser als mit herkömmlicher 2-D-Technik ihre Ränder zu erkennen und damit ihre Größe zu vermessen.