PiD - Psychotherapie im Dialog 2005; 6(1): 11-18
DOI: 10.1055/s-2004-834675
Aus der Praxis
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Verhaltenstherapie bei chronischen Schmerzen

Herta  Flor
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Publication Date:
24 March 2005 (online)

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Zusammenfassung

Verhaltenstherapeutische Maßnahmen haben sich sowohl bei der Prävention als auch der Behandlung chronischer Schmerzen bewährt, da bei einem großen Prozentsatz der Patienten psychologische Faktoren bei der Aufrechterhaltung der Schmerzen eine wichtige Rolle spielen. Operante Schmerztherapie, kognitiv-verhaltenstherapeutisches Schmerzbewältigungstraining und EMG-Biofeedback kombiniert mit Entspannungsverfahren haben in der psychologischen Schmerztherapie eine besondere Bedeutung. Wir beschreiben den theoretischen Hintergrund und die wesentlichen Komponenten dieser Verfahren und zeigen, dass verhaltenstherapeutischen Interventionen deutliche Verbesserungen in der Symptomatik sowie Einsparungen im Hinblick auf Kosten für die Gesundheitsversorgung bringen. Eine differenzielle Indikation der verschiedenen Verfahren erscheint sinnvoller als eine Kombination der Ansätze. Auch in der Prävention chronischer Schmerzen ist Verhaltenstherapie erfolgreich. Abschließend diskutieren wir neuere Entwicklungen wie Extinktionstrainings und Verfahren, die darauf abzielen, plastische Veränderungen des Gehirns, die mit chronischen Schmerzen einhergehen, durch Verhaltenstraining zu verändern.

Literatur

Korrespondenzadresse:

Prof. Dr. Herta Flor

Lehrstuhl für Neuropsychologie und Klinische Psychologie an der Universität Heidelberg
Zentralinstitut für Seelische Gesundheit

J5

68159 Mannheim