psychoneuro 2004; 30(11): 593
DOI: 10.1055/s-2004-837077
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Schizophrene Erkrankungen - Kognitive Defizite behandeln

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Publication Date:
02 December 2004 (online)

 

Neben der Produktivsymptomatik leiden schizophrene Patienten besonders an begleitenden affektiven Symptomen, z.B. Motivationsverlust und Sprachverarmung, sowie an kognitiven Beeinträchtigungen. Atypische Antipsychotika haben bereits in vielen Studien gezeigt, dass sie auch die Negativsymptomatik wirksam lindern. Von hoher klinischer Bedeutung ist die Besserung kognitiver Funktionsbereiche. Für Ziprasidon (Zeldox®) konnten jetzt signifikante Verbesserungen der verbalen Fähigkeiten, der Aufmerksamkeit sowie dem Kurzzeitgedächtnis und den Exekutivfunktionen dokumentiert werden, wie Prof. Wolfgang Fleischhacker, Innsbruck, auf einem Satellitensymposium im Rahmen des CINP-Kongresses in Paris vorstellte. Günstige Effekte auf die Kognition sind nach ersten Studienergebnissen mit einer besseren Lebensqualität der Patienten korreliert. Sie dürften auch die Compliance der Patienten verbessern. Ein Erhalt der Exekutivfunktionen erhöht außerdem die Chancen der Patienten auf ein Arbeitsverhältnis.

Neue Erkenntnisse gab es auch zur Dosierung von Ziprasidon. Die Tagesdosis sollte bei 120 mg, besser 160 mg liegen und zu den Mahlzeiten eingenommen werden, empfahl Prof. Fernando Canas, Madrid. Die Aufdosierung wird in der Regel gut vertragen, eine Zunahme der Nebenwirkungen, insbesondere von extrapyramidalmotorischen Störungen, wird nach Canas nicht gesehen.