PPH 2005; 11(6): 333-342
DOI: 10.1055/s-2005-858580
Forschung

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Grundlagen der forensischen Psychotherapie

K. Hoffmann1
  • 1Dr. med Klaus Hoffmann, Jahrgang 1954, Arzt für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychoanalyse, Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, leitet seit 1997 die Abteilung Forensische Psychiatrie und Psychotherapie im Zentrum für Psychiatrie Reichenau. Er ist Lehranalytiker im Institut für Psychoanalyse Zürich-Kreuzlingen sowie Gruppenlehranalytiker. Seit mehreren Jahren beschäftigt er sich mit Geschichte und Praxis der Psychoanalyse, vor allem in der Anwendung auf schwere seelische Störungen und in multidisziplinären Teams, sowie mit transkultureller Psychiatrie.
Further Information

Publication History

Publication Date:
12 December 2005 (online)

Zoom Image

Entsprechend der Diagnosen- und Deliktstruktur der Patienten spielen kombinierte psychotherapeutische, pharmakotherapeutische, arbeitstherapeutische, sporttherapeutische und sozial-rehabilitative Ansätze heute eine wichtige Rolle. Im Unterschied zur Allgemeinpsychiatrie ist ein aktives Umgehen mit den gravierenden Anlass- und möglicherweise weiteren Delikten gefordert. Ferner müssen die Multimorbidität und die besondere soziale Randständigkeit der forensischen Klientel berücksichtigt werden. Dies schränkt auch eine Eins-zu-eins-Umsetzung von manualisierten Tätertherapien aus dem Justizvollzug stark ein und erfordert eine Auseinandersetzung mit psychoanalytischen und kognitiv-behavioralen Konzepten.