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DOI: 10.1055/s-2005-861298
Erfassung diagnosebezogener Kosten mittels Bottom-up-Ansatz - Grundlage für erfolgreiches DRG-Management in der Hautklinik
Diagnosis-Based Cost Evaluation by Bottom-Up-Approach - Essentials for Successful DRG Management in DermatologyPublication History
Publication Date:
15 July 2005 (online)
Zusammenfassung
Hintergrund: Ein erfolgreiches DRG-Management setzt die Kenntnis der diagnosebezogenen Fallkosten voraus. Bislang wurden in den meisten deutschen Kliniken jedoch keine diagnosebezogenen, sondern pauschalierte Fallkosten erhoben, die für eine effiziente DRG-Planung nicht ausreichen. In der Universitäts-Hautklinik Freiburg wurde deshalb eine fallbezogene Kostenträgerrechnung erstellt. Dabei kam ein Kalkulationsverfahren nach Bottom-Up-Ansatz zum Einsatz. Vorgehen: Die Kosten- und Leistungsdaten des Wirtschaftsjahres 2000 wurden für n = 197 Patienten dem einzelnen Fall als Kostenträger anhand von Prozessanalysen und Akteninformationen zugewiesen. Ein möglichst großer Kostenanteil wurde als Einzelkosten betrachtet und verursachungsgerecht verteilt. Einzelne Leistungen wurden als separate Kostenträger behandelt, deren Werte direkt dem empfangenden Fall zugeschrieben und summiert wurden. Abhängig von der Genauigkeit der Kosten- und Leistungsstatistiken kamen Äquivalenzziffern- und Divisionskalkulation zum Einsatz. Zur Kalkulation der Arztkosten wurde eine Prozesskostenrechnung erstellt. Schlussfolgerung: Unter Voraussetzung einer exakten Kosten- und Leistungserfassung ist der Bottom-Up-Ansatz ein geeignetes Mittel zur Berechnung von Fallkosten.
Abstract
Background: Successful DRG management requires knowledge of the diagnosis-related case costs. However, in most German clinics, costs are calculated as general instead of diagnosis-related costs. Thus, in the dermatology university hospital of Freiburg diagnosis-related costs were calculated in a bottom-up approach. Methods: On the basis of in-patient files and a direct evaluation of used resources, cost and productivity data of one economic year were assessed for n = 197 randomly selected single patient cases. The maximum possible proportion of costs was assessed as individual costs and assigned to the case. Single procedures were counted as separate cost functions, their values being directly added to the case. Depending on the accuracy of cost and productivity statistics, equivalent numbers or division calculation were applied. Costs for medical staff were assessed by process cost calculation. Conclusions: Given exact cost and productivity data, the bottom-up approach is a convenient method for the calculation of case costs.
Literatur
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Prof. Dr. Matthias Augustin
FG Gesundheitsökonomie und Lebensqualitätsforschung, Klinik für Dermatologie und Venerologie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
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