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DOI: 10.1055/s-2005-865007
Frühzeitige interventionelle Therapie des Aneurysma spurium mit Thrombin
Einleitung: Das Aneurysma spurium (AS) der Leistengefäße ist eine Komplikation nach arterieller Punktion mit einer Inzidenz von 0,1–1,5% aller diagnostischen und bis zu 6% aller therapeutischen perkutanen Interventionen. Beim symptomatischen AS ist die frühzeitige Operation die Therapie der Wahl. Eine etablierte interventionelle Therapie beim asymptomatischen AS ist die ultraschallgezielte Kompression für 30–120min mit einer Erfolgsrate von 70–80% unter pausierter Antikoagulation. Die Kompressionsbehandlung ist oft sehr schmerzhaft, muss häufig mehrfach durchgeführt werden und führt zu einer Verlängerung der Immobilisation des Patienten. Als alternative interventionelle Therapie steht jetzt die ultraschallgezielte Thrombininjektion zur Verfügung. Methode: Bei 10 Patienten erfolgte unmittelbar nach Diagnose eines AS die ultraschallgezielte Injektion von Thrombin. Die Thrombozytenaggregationshemmung wurde nicht und die Heparintherapie maximal für einen Tag pausiert. Der Therapieerfolg wurde mit Farbdoppler Uberprüft. Ergebnisse: Bei den 10 Patienten wurden 11 AS einer mittleren Größe von 2,1cm (0,6–3cm) mit einer mittleren Menge von 2,1ml (1–7ml) Thrombin erfolgreich therapiert. Eine 2. Sitzung war bei einem Patienten mit zwei AS am nächsten Tag erforderlich. Bei einem Patienten bestand zusätzlich eine AV-Fistel, die sich im Verlauf spontan verschloss. Bei den Thrombininjektionen traten keine Komplikationen auf. Schlussfolgerung: Die ultraschallgezielte Thrombininjektion ist im Vergleich zur Kompressionstherapie möglicherweise die effektivere interventionelle Therapie des AS. Durch die Anwendbarkeit der Thrombininjektion unter Thrombozytenaggregationshemmung und Heparintherapie könnte die Gefährdung des Intertventionsergebnisses unmittelbar nach Stentimplantation reduziert werden. Beim komplizierten AS mit Gefäß- und/oder Nervenkompression und bei Infektionen ist die frühzeitige Operation die Therapie der Wahl.