psychoneuro 2005; 31(5): 236
DOI: 10.1055/s-2005-869454-4
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Therapeutischer Brückenschlag - Schizophrenie und bipolare Störungen

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Publikationsdatum:
08. Juni 2005 (online)

 

Die bipolaren und schizophrenen Störungen weisen neurochemisch und genetisch manche Gemeinsamkeit auf. Wie Prof. Avraham Weizman, Tel Aviv, auf einem Symposium in München berichtete, lassen sich mit modernen Bildgebungsverfahren bei beiden Krankheitsbildern ähnliche Veränderungen im Gehirn erkennen. Weizman nannte beispielhaft einen Rückgang der Grauen Substanz und Volumenveränderungen in Amygdala und Hippokampus.

Auf genetische Gemeinsamkeiten zwischen Schizophrenie und bipolaren Störungen deuten Untersuchungen von Chang KD et al. hin. Er fand heraus, dass knapp ein Drittel von Kindern, bei denen mindestens ein Elternteil an Bipolar-I- oder -II-Störung erkrankt ist, an Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätssyndrom (ADHD) litt. Rund 15% der Kinder wiesen eine bipolare Störung auf oder waren an Zyklothymie erkrankt.

Dr. Rajiv Tandon, Florida, identifizierte eine Reihe von Positiv- wie Negativ-Symptomen, die in beiden psychischen Krankheitsbildern vorkommen und den Arzt vor schwierige differentialdiagnostische Probleme stellen können. Komorbiditäten wie das metabolische Syndrom, Diabetes oder Adipositas finden sich ebenfalls häufiger als in der Normalbevölkerung, äußerte Tandon.