psychoneuro 2005; 31(4): 187
DOI: 10.1055/s-2005-869466
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Klinische Auswirkungen - Unterschiedliche Rezeptoraffinitäten der Dopaminagonisten

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Publication Date:
09 May 2005 (online)

 

Dopaminagonisten werden seit mehr als 20 Jahren in der Therapie des Morbus Parkinson eingesetzt. Während diese Medikamente initial vor allem eingesetzt wurden, um die L-Dopa-Dosis zu reduzieren und Fluktuationen auszugleichen, haben die Dopaminagonisten heute auch einen Stellenwert in der Erstbehandlung als Monotherapie. Im Gegensatz zu vielen anderen Therapeutika (inklusive L-Dopa), so Prof. Johannes Schwarz, Leipzig, ist die Wirkung der Dopaminagonisten in zahlreichen kontrollierten Studien belegt.

Unterschiede zwischen den Dopaminagonisten bestehen hinsichtlich der molekularen Struktur (Ergot-Alkaloide vs. Nichtergot-Alkaloide) und der Plasmahalbwertzeit (von 3 bis über 60 Stunden). Ergot-Alkaloide weisen beispielsweise eine unspezifischere Rezeptorbindung auf als die neuen Agonisten. Sie binden nicht nur an Dopamin-, sondern auch an Noradrenalin- und Serotoninrezeptoren. Nonergot-Alkaloide wie Ropinirol (Requip®) binden sehr spezifisch an Dopamin-D2- und Dopamin-D3-Rezeptoren. Diese Spezifität könnte nach Schwarz ein zusätzlicher Vorteil beim Vorliegen depressiver Symptome sein.

Die wenig selektive Rezeptorbindung der Ergot-Alkaloide bringt zudem auch ein breiteres Nebenwirkungsprofil mit sich. So deuten neue Befunde darauf hin, dass die Wirkung einiger Ergot-Alkaloide auf Serotoninrezeptoren zu spezifischen Veränderungen an den Herzklappen führen kann. Leider treten diese Nebenwirkungen relativ häufig auf, und obwohl die klinische Relevanz bisher nicht ausreichend belegt ist, sollte der Einsatz dieser Medikamente derzeit vorsichtiger gehandhabt werden.

Heute muss demnach, hob Schwarz hervor, postuliert werden, dass eine höhere Spezifität der Stimulation von Dopaminrezeptoren in Bezug auf die Sicherheit der Patienten wünschenswert ist.