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DOI: 10.1055/s-2005-871801
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Klinisches Schmerzmanagement interdisziplinär organisieren - Schmerzen im Krankenhaus sind kein unvermeidbares Übel!
Publication History
Publication Date:
22 June 2005 (online)
In der Theorie bestehe große Einigkeit über die Bedeutung der (Akut-) Schmerztherapie, meinte Prof. Chr. Maier, Bochum. Doch in den letzten zehn Jahren habe sich europaweit praktisch nichts getan. Betroffen sind jedoch nicht nur operative, sondern auch konservative Abteilungen, das haben unter anderem die Ergebnisse der Daten aus der Initiative "Schmerzfreies Krankenhaus" ergeben. Die Ursachen für 'zu viel Schmerz' beruhen dabei überwiegend auf der fehlerhaften Umsetzung bekannter Prinzipien, Inkompetenz und mangelnder interprofessioneller Kooperation. Auch Leitlinien sind derzeit nur unzureichend im klinischen Alltag implementiert, was sich unter anderem dadurch widerspiegelt, dass die Pflegenden den betreuenden Arzt häufig zu Hilfe holen müssen. Das größte Versorgungsproblem besteht dabei übrigens in der Nacht, hier leiden zirka 60% der Patienten an Schmerzen.
"Die Situation in den Kliniken ist also verbesserungswürdig", meinte Maier, "aber wir haben eine Chance!" Nur eine wichtige Maßnahme ist die Einrichtung eines effizienten Akutschmerzdienstes. "Ohne diesen ist kein nachhaltiger Fortschritt möglich", so Maier. Ein Akutschmerzdienst kann dazu beitragen, die Prozessabläufe im klinischen Schmerzmanagement zu verbessern, zum Beispiel bei der patientenkontrollierten Analgesie (auch bei Kindern!) - sei es in ihrer Effektivität, der Vermeidung unerwünschter Ereignisse oder der Schmerzchronifizierung.