psychoneuro 2005; 31(6): 290
DOI: 10.1055/s-2005-871997
Blickpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Botulinumtoxin Typ A bei neurogener Inkontinenz

Further Information

Publication History

Publication Date:
30 June 2005 (online)

 

Neurogene Inkontinenz tritt häufig nach Verletzungen oder Erkrankungen des Rückenmarkes auf. Eine Behandlungsoption bietet bei diesen Patienten die intramuskuläre Injektion von Botulinumtoxin in den Musculus detrusor vesicae (Schurch et al. Journal of Urology 2000). Wie die bisher größte in dieser Indikation durchgeführte Studie mit 200 Patienten mit neurogener Harninkontinenz und Detrusorhyperaktivität zeigte, kann die Gabe von Botulinumtoxin Typ A (Höchstdosis 300 I.E.) die Blasenfunktion und die Lebensqualität der Patienten signifikant verbessern. Injiziert wurde in den Musculus detrusor vesicae an 30 verschiedenen Stellen unter Aussparung des Trigonums.

132 von 180 zuvor inkontinenten Patienten berichteten nach Behandlung von einer vollständigen Kontinenz, weitere 48 von einer wesentlichen Symptommilderung. 45 der Patienten konnten auf die Einnahme von Anticholinergika verzichten, weitere 118 konnten ihren Medikamentenbedarf reduzieren.

Weder im Rahmen der zystoskopischen Injektion noch danach traten Komplikationen oder toxische Effekte auf. Lediglich neun Patienten hatten aus ungeklärter Ursache nicht auf die BTA-Gabe angesprochen.