psychoneuro 2005; 31(9): 411
DOI: 10.1055/s-2005-917973
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Langzeittherapie der Schizophrenie - Effektive Rezidivprophylaxe mit Risperidon-Depot

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Publication Date:
06 October 2005 (online)

 

Die hohen Rezidivraten sind nach wie vor das Hauptproblem in der Schizophrenie-Therapie: Nahezu jeder zweite Patient erleidet innerhalb von zwölf Monaten einen Rückfall, der zumeist mit der Einweisung in ein Krankenhaus und daher auch mit hohem Kostenaufwand verbunden ist, erklärte Prof. Max Schmauss, Augsburg. Die wesentliche Ursache hierfür ist die oft geringe oder völlig fehlende Compliance vieler Patienten.

Eine viel versprechende Strategie, die Therapieakzeptanz der Patienten zu verbessern und damit die Rate und Dauer der Krankenhauseinweisungen zu reduzieren, ist - neben der Psychoedukation - die Gabe eines modernen Depotpräparats. Darauf deuten auch die Ergebnisse einer schwedischen Studie hin. In deren Rahmen stellten die behandelnden Ärzte 92 Patienten, die an einer Schizophrenie oder schizoaffektiven Störung litten, auf die injizierbare Depotform des atypischen Antipsychotikums Risperidon (Risperdal® Consta®) um. Im Verlauf der Untersuchung - erfasst wurde retrospektiv ein Zeitraum von im Mittel jeweils 43 Monaten vor und nach Beginn der Depotbehandlung - konnten jeweils pro Patientenjahr die mittlere Hospitalisierungsrate um 38%, die mittlere stationäre Verweildauer um 65% verringert werden. Dies war - je nach eingesetzter Dosierung - mit Kosteneinsparungen zwischen 3631 und 6868 Dollar pro Jahr und Patient verbunden.