Aktuelle Neurologie 2005; 32 - P285
DOI: 10.1055/s-2005-919319

Identifikation einer proteasomalen alpha-Untereinheit als neuen Parkin-Interaktor

C.B Lücking 1, J.C Dächsel 1, S Deeg 1, E Schultz 1, O Corti 1, C Hampe 1, N Patenge 1, A Yamamoto 1, M Dichgans 1, A Brice 1, P.J Kahle 1, E.E Wanker 1, T Gasser 1
  • 1München, Heidelberg; Paris, F; Tübingen; Berlin

Einleitung: M. Parkinson wird verursacht durch eine Degeneration dopaminerger Neurone in der Substantia nigra. Über die molekularen Mechanismen dieser selektiven Degeneration ist wenig bekannt. Mutationen im Parkin Gen (PARK2) führen zu einem autosomal-rezessiv vererbten Parkinson-Syndrom. Aktuell wird Parkin als eine E3-Ubiquitin-Ligase angesehen, die spezifische Substrate ubiquitinyliert und somit der proteasomalen Degradation zuführt.

Material und Methoden: Um die Funktion von Parkin und seine Bedeutung für das Überleben dopaminerger Neurone besser verstehen zu können, wurde mit dem Yeast-Two-Hybrid System nach neuen Interaktionspartnern gesucht. Die Validierung der Interaktion erfolgte durch Immunopräzipitationen und immuncytochemische Untersuchungen.

Ergebnisse: Wir konnten eine proteasomale 20S-alpha-Untereinheit als neuen Interaktor für Parkin identifizieren. Die Interaktion findet mit der RING-IBR-RING-Domäne von Parkin und dem C-Terminus der alpha-Untereinheit statt. Der Interaktor wird nicht parkinabhängig ubiquitinyliert.

Diskussion: Die Tatsache, dass Parkin mit einer proteasomalen Untereinheit interagiert, diese aber nicht ubiquitinyliert, wirft interessante Fragen bezüglich weiterer Funktionen von Parkin neben der E3-Ligase-Aktivität auf. Die Interaktion mit dem 20S-Proteasom könnte der Steuerung der proteasomalen Aktivität dienen. Darüber hinaus könnte es sich bei der Untereinheit um ein mögliches Kandidatengen für M. Parkinson handeln.