Gesundheitswesen 2005; 67 - VF_P15
DOI: 10.1055/s-2005-920703

Qualifizierung zu patientenorientierter Kommunikation: Modell einer Kompetenz-Prüfung im Kursus der Medizinischen Psychologie und Medizinischen Soziologie

S Fischbeck 1, S Schneider 1
  • 1Abteilung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie, Univ. Mainz

Hintergrund/Ziele und Forschungsfragen: Studierende der Medizin sollten nach Abschluss des Kursus der Med. Psychologie und Med. Soziologie Basiswissen der Fächer erworben haben und über Grundkompetenzen im Umgang mit Patienten verfügen. Ob entsprechende Kenntnisse und Fertigkeiten tatsächlich erworben worden sind, wird in der ärztlichen Vorprüfung nach neuer AO allerdings nur noch theoretisch – d.h. in Form von Multiple-Choice-Prüfungen – getestet. Inwiefern es den künftigen Ärzten gelingt, theoretisches Wissen patientenbezogen zu nutzen, darüber sagt diese Form der Prüfung nur wenig aus. Dies Defizit erkennend, haben wir uns zum Ziel gesetzt, eine kompetenzorientierte Prüfungsform zu entwickeln und ihre Anwendbarkeit im Rahmen der genannten Veranstaltung zu evaluieren. Sie soll: (1) den praxisbezogenen Wissensstand der Studierenden und (2) den Grad des Zugewinns an Kompetenzwissen sowie (3) die Fähigkeiten der Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer, einfühlsam und überzeugend mit Patienten zu kommunizieren, ermitteln. Material und Methoden: Zu Beginn des SS 2005 soll durch eigens entwickelte Fragebogen erfasst werden, was die ca. N=190 Studierenden bereits über die wichtigsten später im Unterricht behandelten Aspekte der ärztlichen Gesprächsführung (z.B. Umgang mit dem Thema Nebenwirkungen, Compliance-Förderung) wissen. In ähnlicher Form werden sie am Ende des Semesters dazu befragt. Wir erwarten dann einen Gewinn an Kompetenzwissen bei ihnen. Zusätzlich bekommt jeder die Aufgabe, das im Kursus erworbene Wissen in bestimmten Rollenspiel-Aufgaben anzuwenden. Ihre auf Video festgehaltene entsprechende Leistung wird in einem Bewertungssystem beurteilt. Ergebnisse: Dargestellt werden das beschriebene Prüfungsmodell, die Instrumente zur Evaluation und zentrale deskriptive wie korrelative Befunde. Diskussion: Zu fragen ist, ob die angestrebte Zielsetzung mit der gewählten Methode erreicht worden ist und welche Langzeiteffekte unseres Prüfungsmodells bei den Studierenden zu erwarten sind.