Gesundheitswesen 2005; 67 - VF_P27
DOI: 10.1055/s-2005-920715

Professionalisierung der Gesundheitsfachberufe: ein Beitrag zur effektiven Gesundheitsversorgung

H Hoeppner 1
  • 1Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit, Fachhochschule Kiel

Hintergrund/Ziele und Forschungsfragen: Seit 2001 existieren in Deutschland vereinzelt Fachhochschulstudiengänge für Physio- und Ergotherapie sowie Logopädie. Die Akademisierung ist Teil der Professionalisierung der Gesundheitsfachberufe. Ziele der Akademisierung sind die internationale Konkurrenzfähigkeit auf dem Arbeitsmarkt, die wissenschaftliche Fundierung der Konzepte und Methoden sowie eine Anpassung der Ausbildung an gesundheitswissenschaftliche und gesundheitspolitische Herausforderungen. Vor dem Hintergrund einer zukunftsorientierten Gesundheitsversorgung in Deutschland ist die Entwicklung in den Gesundheitsfachberufen von Bedeutung. Forschungsfragen sind: Was kann der Beitrag der Gesundheitsfachberufe bei der Gestaltung einer effektiven Gesundheitsversorgung in Deutschland sein? Was leiten die Gesundheitsfachberufe zur Verbesserung der Versorgungsqualität für PatientInnen? Was sind Rahmenbedingungen, die diese AkteurInnen in die Systemgestaltung mit einbeziehen lassen? Material und Methoden: Der Beitrag bietet einen Überblick über die Angebote und Inhalte der neuen Studiengänge. Im Sinne einer teilnehmenden Beobachtung als AkteurIn in diesem Professionalisierungsprozess werden erste Antworten auf die Fragen gegeben. Ergebnisse: Es werden Thesen aufgestellt, was der Gewinn für die zukunftsorientierte Gesundheitsversorgung durch stärkere Einbeziehung der Gesundheitsfachberufe sein kann. Zudem werden Anforderungen an Rahmenbedingungen formuliert unter denen diese zu aktiven PartnerInnen werden. Schlussfolgerungen und Diskussion: Der Beitrag sensibilisiert für die Professionalisierung der Physiotherapeut-, ErgotherapeutInnen und LogopädInnen, einer Entwicklung, die hinsichtlich der Gestaltung eines zukunftsorientierten Systems gesundheitlicher Versorgung bisher nur ungenügend wahrgenommen wurde. Die Beteiligung der nun zunehmend auch akademisch ausgebildeten GesundheitsberuflerInnen stärkt eine effektive Gesundheitsversorgung.