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DOI: 10.1055/s-2005-920717
Einfluss frühzeitiger rheumatologischer Behandlung auf Funktionserhalt bei Patienten mit rheumatoider Arthritis
Hintergrund/Ziele und Forschungsfragen: Aufgrund klinischer Studien wird eine frühzeitige Zuweisung von Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen zum Rheumatologen gefordert. Wir haben anhand eines Beobachtungsregisters untersucht, inwieweit ein früher Behandlungsbeginn die Prognose beeinflusst. Material und Methoden: Wir verwendeten Längsschnittdaten der bundesweit einheitlichen rheumatologischen Kerndokumentation (KD) für Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA, n=1.192), die zum Zeitpunkt der Erstdokumentation erstmalig einen Rheumatologen aufgesucht hatten. Der Funktionsstatus zu baseline wurde in Quintilgruppen unterteilt, zusätzlich wurde nach der Krankheitsdauer (<=1 Jahr, >1 bis <=3 Jahre, >3 Jahre) stratifiziert. Die Erwerbsprognose wurde für Patienten untersucht, die im Basisjahr unter 55 Jahre alt und erwerbstätig waren. Ergebnisse: 44% der Patienten waren bei Behandlungsbeginn deutlich in ihrer Funktion eingeschränkt (weniger als 70% der normalen Funktion). Die Funktion konnte in der untersten Quintilgruppe (38% der Normalfunktion) innerhalb eines Jahres im Mittel um 19% verbessert werden, in der zweiten Quintilgruppe (60% der Normalfunktion) um 10%. Die Verbesserungen konnten in den Folgejahren gehalten werden. Dabei hatten Patienten mit kürzerer Krankheitsdauer bei Erstkontakt zum Rheumatologen eine günstigere Prognose: in der Gruppe mit schlechtem Basisstatus betrug die mittlere Verbesserung im ersten Jahr bei Frühbehandlung 22%, bei Behandlungsbeginn im zweiten oder dritten Jahr der Krankheit nur 14%. Altersadjustierte Auswertungen zeigten, dass erwerbstätige Patienten mit gutem initialem Funktionsstatus nach 5 Jahren zu 13% vorzeitig berentet waren, Patienten mit mittelgradig eingeschränkter Funktion zu 35% und Patienten mit schwerer Funktionseinschränkung zu 57% . Schlussfolgerungen und Diskussion: Eine frühzeitige Zuweisung zum Rheumatologen erhöht die Chance auf nachhaltige Verbesserung der Funktionsfähigkeit von RA-Kranken und damit auch auf Erhalt der Erwerbsfähigkeit.