Gesundheitswesen 2005; 67 - VF_P30
DOI: 10.1055/s-2005-920718

Fokus Patientenorientierung: Kombiniertes Vorgehen zur Weiterentwicklung der Versorgung am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

I Jahnke 1, B Malchow 2, R Sagermann 2, T Küchler 2, B Kremer 3
  • 1Stabstelle Qualitätsmanagement, Campus Lübeck
  • 2RZLQ, Universitätsklinikum Kiel
  • 3Klinik f. Allg. Chirurgie u. Thoraxchirurgie, Kiel

Hintergrund: Das UK S-H hat als Bestandteil des integrierten Managementsystems beschlossen, den Patienten ein Forum zu geben. Über den Weg der Patientenbefragung erfolgt eine bedarfsorientierte Weiterentwicklung der Versorgung aus Patientensicht. Patientenorientierung stellt damit ein Gegengewicht zur ökonomischen Betrachtungsweise dar. Methoden: In einem interdisziplinären Team aus der Stabstelle QM und dem Referenzzentrum Lebensqualität in Zusammenarbeit mit dem Vorstand wurde ein Kurzfragebogen zur Patientenzufriedenheit entwickelt, der die Aspekte: Organisation, Hygiene, Verpflegung, Zuwendung, Kompetenz, Respekt und Information im Sinne eines Screenings abfragt. Erfasst werden weiterhin soziodemographische Daten wie Alter, Geschlecht, Schulabschluss. Außerdem bietet das Freitextfeld auf der Rückseite der DINA5-großen Fragebogenkarte den Patienten die Möglichkeit Anregungen und Kritik zu äußern. Diesen Fragebogen erhalten alle Patienten, die stationär im UK S-H aufgenommen werden. Als Ergänzung zu dem Kurzfragebogen wird zur spezifischen Defizitanalyse der „Hamburger Fragebogen zum Krankenhausaufenthalt“ (HFK) zeitweise als Vollerhebung eingesetzt. Ergebnisse: Die gestellten Fragen werden von den Befragten plausibel beantwortet. Es zeigt sich bei den Ergebnissen der Kurzbefragung, dass vor allem die Verpflegung auf Station von vielen Patienten als weniger gut bewertet wurde und die Art wie im UK S-H über Krankheit informiert wird, verbesserungswürdig ist. Die Rücklaufquote in den ersten beiden Monaten liegt bei 25%. Für die Stationen, die den HFK einsetzen, zeigt dieses Instrument konkrete Verbesserungspotentiale für die einzelnen Aspekte der stationären Versorgung auf. Weitere Ergebnisse der HFK-Befragung folgen. Schlussfolgerungen: Die vorgestellte Kombination aus zwei Instrumenten gibt dem UK S-H die Möglichkeit, differenziert auf Patientenwünsche einzugehen und die Stationen in der Weiterentwicklung zur bestmöglichen Wahrnehmung ihrer Aufgaben zu unterstützen.