Gesundheitswesen 2005; 67 - VF_P31
DOI: 10.1055/s-2005-920719

Arztintegration als notwendige Voraussetzung klinischer Integration – Wie können Ärzte an ein integriertes System gebunden werden?

K Janus 1, VE Amelung 1
  • 1Medizinische Hochschule Hannover

Hintergrund/Ziele und Forschungsfragen: Die Mehrheit der Organisationen im Gesundheitswesen der USA verfolgt seit den späten neunziger Jahren keine vollständige vertikale Integration von Ärzten mehr. Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Entwicklung darin begründet ist, dass die Gestaltung der Anreizsysteme die Einbindung der Ärzte in die Organisation nicht unterstützt, sondern eher unterlaufen hat. Nichtsdestoweniger ist der Grundgedanke eines Versorgungskontinuums heute so relevant wir vor zehn Jahren. Klinische Integration kann jedoch nur erreicht werden, wenn zunächst die Integration der Ärzte in das System erreicht worden ist. Das Ziel dieses Papers ist es zu untersuchen, warum das Konzept der Integration, das eigentlich als sinnvoll angesehen werden kann, bisher nicht erfolgreich umgesetzt worden ist und wie in der Zukunft die Arztintegration verwirklicht werden kann. Material und Methoden: Dieses Papier behandelt und untersucht verschiedene Modelle der Arztintegration, die als Kontinuum dargestellt werden entsprechend ihrer genutzten Anreizstruktur zur Arztintegration. Die Ansätze von Kaiser Permanente, Catholic Healthcare West and Sutter Health, die von den Autoren empirisch analysiert worden sind, werden als Fallstudien vorgestellt. Basierend auf den Ergebnissen wird diskutiert, ob Anstellung oder sog. „intelligente Verträge“ für die Arztintegration vorzuziehen sind, um klinische Integration zu ermöglichen. Ergebnisse und Diskussion: Während lose Verträge für die Zukunft nicht Erfolg versprechend zu sein scheinen, können intelligente Verträge in Form von Allianzen als vorteilhaft angesehen werden. Diese Art von Verträgen verbindet den Wunsch nach tatsächlicher Integration, um Versorgungskontinuität zu gewährleisten im Sinne einer klinischen Integration, mit der Möglichkeit, einen gewissen Grad an Autonomie und Dezentralisierung erhalten zu können, um der Berufskultur von Ärzten zu entsprechen und die lokalen Marktgegebenheiten berücksichtigen zu können.