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DOI: 10.1055/s-2005-920720
„Good Practice“ als Beitrag zur partizipativen Qualitätsentwicklung in der Gesundheitsförderung
Hintergrund/Ziele/Forschungsfragen: Gesundheitsförderung wird zunehmend zu einem Element des bundesdeutschen Gesundheitswesens, das für Anfang 2006 terminierte Präventionsgesetz soll den Bauplan für die „Vierte Säule“ liefern. Diese konzeptionelle und praktische Aufwertung geht einher mit steigenden Anforderungen an die Qualität gesundheitsfördernder Interventionen. Viele – auch sehr erfolgreiche – Aktivitäten lassen sich jedoch aufgrund ihres komplexen multimethodischen, multiprofessionellen und netzwerkorientierten Ansatzes nur schwer in gängige Raster der Qualitätsentwicklung oder gar –messung einpassen. Dem steht die steigende Bereitschaft der Akteure gegenüber, die eigene Arbeit zu professionalisieren. Material/Methoden: Ein niedrigschwelliger und dabei die konkreten Bedingungen und Erfahrungen der vielfältigen Praxisprojekte berücksichtigender Ansatz zur Qualitätsverbesserung gesundheitsfördernder Interventionen ist dabei die Identifizierung, Präsentation und Diskussion guter Praxisbeispiele. Der „Good Practice“-Ansatz macht erfolgreiche Arbeit ohne den Umweg über theoretische Handbücher transparent und motiviert zur Nachahmung. Gleichzeitig kann er nur dann über eine willkürliche Sammlung von Schnappschüssen gesundheitsfördernder Praxis hinausweisen, wenn klare Kriterien für die Auswahl der „Good Practice“-Beispiele benannt und der Auswahlprozess transparent gemacht wird. Weiterhin sollten Strukturen vorgesehen sein, wie die Erfahrungen der Paxisanbieter in den Auswahlprozess integriert werden können. Ergebnisse, Schlussfolgerungen und Diskussion: Im Rahmen des Beitrages werden Ansätze zur Auswahl und Präsentation guter Praxisbeispiele vorgestellt, die im Rahmen des deutschen Kooperationsverbundes „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“ entwickelt werden und Eingang auch in einen EU-weiten Prozess im Rahmen des Projektes „Closing the Gap – Strategies to tackle Health Inequalities in Europe“ gefunden haben. Es wird zur Diskussion gestellt, in welchem Umfang der „Good Practice“-Ansatz einen Beitrag zur Qualitätsentwicklung in der gesundheitsfördernden Praxis leisten kann und welche Möglichkeiten zur Optimierung des Prozesses bestehen.