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DOI: 10.1055/s-2005-920724
Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen durch chronisch Schmerzkranke
Fragestellung/Ziele und Forschungsfragen: Chronische Schmerzpatienten werden in Deutschland im spezialisierten schmerztherapeutischen oder im herkömmlichen medizinischen Behandlungssystem versorgt. Unsere Untersuchung zielt auf die Analyse der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen durch diese Patienten ab. Material und Methode: In einer retrospektiven Querschnittstudie wurden 322 chronische (ohne Krebserkrankung) Schmerzpatienten (18–75J.) mit validierten Instrumenten hinsichtlich ihres allgemeinen und psychischen Gesundheitszustandes, sowie in Bezug auf die schmerzbedingte Inanspruchnahme von Versorgungsleistungen befragt. Die Befragung der Patienten erfolgte in schmerztherapeutischen Einrichtungen (55%) oder in medizinischen/psychiatrischen (44%) Einrichtungen. Ergebnisse: Wir stellen Ergebnisse einer abgeschlossenen Untersuchung vor. Die häufigsten Schmerzarten sind lokalisiert im Bereich von Rücken (37,9%), Hüfte/Bein/Fuß (36%), Hals/Nacken (29,8%) und Schulter/Arm/Hand (25,5%). Knapp die Hälfte der Patienten war durch Ängstlichkeit (45,7%) und stark ausgeprägte Depressivität (47,2%) gekennzeichnet. Diese steigt mit dem Chronifizierungsstadium der Schmerzerkrankung. Über diese epidemiologischen Daten hinaus werden wir detaillierte Ergebnisse zur Inanspruchnahme darstellen. Die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen (z.B. Methodenspektrum und – häufigkeit) wird dabei qualitativ und quantitativ definiert. Schließlich werden neben anderen Faktoren die Einflüsse des Chronifizierungsstadiums, der subjektiv erlebten Gesundheit und der psychiatrischen Komorbidität auf das Inanspruchnahmeverhalten dargestellt. Alle Analysen werden für die ambulant/stationäre sowie für die schmerzspezifische bzw. unspezifische Versorgungsebene stratifiziert dargestellt. Schlussfolgerungen und Diskussion: Anhand unserer Ergebnisse wird diskutiert werden, wie Inanspruchnahmeverhalten chronischer Schmerzpatienten charakterisiert werden kann.