Gesundheitswesen 2005; 67 - VF_P39
DOI: 10.1055/s-2005-920727

Case-Management Psychoonkologie: Implementierung psychoonkologischer Leistungen in Kliniken der Akutversorgung

M Kusch 1, HU Höhl 2
  • 1Klinikum Herford, Abteilung für Psychoonkologie
  • 2Carina-Stiftung.de

Hintergrund/Ziele und Forschungsfragen: Das Projekt „Case-Management: Psychoonkologie“ (CM:P) ist auf Initiative der Carina Stiftung (Herford) in Kooperation mit sieben Kliniken aus Westfalen-Lippe, dem Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie des Landes Nordrhein-Westfalen, der AOK-Westfalen-Lippe, der Krankenhausgesellschaft NRW und 2 Universitätsinstituten im Jahre 2004 gestartet worden. Ziel ist u.a., die psychosoziale Situation von Krebspatienten/innen während der stationären Therapie nachhaltig zu verbessern. Material und Methoden: Das CM:P basiert auf einem evidenzgestützten, strukturierten Versorgungskonzept, fachübergreifenden Behandlungspfaden, einer EDV-gestützten Patientendokumentation sowie einem automatisierten Auswertungs- und Benchmarking-System für die Erfordernisse der internen und externen Qualitätssicherung sowie der Qualitätsentwicklung. Die Prozessqualität wird durch Dokumentationsvorgaben zur Behandlungsdurchführung abgebildet. Validierte Instrumente und eine Checkliste werden zu Behandlungsbeginn zur Therapieplanung und nach Entlassung zur Nachsorgeorganisation eingesetzt. Zudem erlaubt ein Prä-Post-Vergleich die Ergebnisorientierung in der Psychoonkologie. Als Ergebnisindikatoren werden die Morbidität, die Funktionalität, die Lebensqualität sowie Aspekte der Problem- und Bedürfnislage herangezogen. Parallel dazu wird in diesem Projekt eine gesundheitsökonomische Analyse durchgeführt. Ergebnisse: Im 3. und 4. Quartal des Jahres 2004 sind 581 an Krebs erkrankte Patienten in die strukturierte psychoonkologische Versorgung aufgenommen worden. Schlussfolgerungen und Diskussion: Die Versorgungsdaten dienen primär der kontinuierlichen Optimierung der Versorgung, die über Klinikvergleiche und klinikinterne Qualitätszirkelarbeit umgesetzt wird. Darüber hinaus dienen die Daten dem Nachweis der fachlichen Qualität, der Wirtschaftlichkeit und Wirksamkeit der Leistungserbringung. Im Vortrag werden das CM:P-Projekt und erste Ergebnisse dargestellt.