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DOI: 10.1055/s-2005-920732
Akzeptanz, Implementierung und Inanspruchnahme des BfA- Gesundheitstrainings: Eine Totalerhebung unter 434 Kliniken ausgewählter Indikationen
Hintergrund/Ziele und Forschungsfragen: Strukturierte Patiententrainings spielen in der medizinischen Rehabilitation eine zentrale Rolle. Während ihre Effektivität in zahlreichen kontrollierten Studien und Metaanalysen mit hoher Evidenz belegt ist, ist die Befundlage zur Umsetzung expertenkonzipierter Trainingsprogramme in der Versorgungspraxis vergleichsweise dürftig. Zur Qualitätssicherung des Gesundheitstrainings in der medizinischen Rehabilitation entwickelte die Arbeitsgruppe ‘Gesundheitstraining' der BfA 19 Curricula für sieben Indikationsbereiche, die den BfA-Belegten Rehabilitationseinrichtungen zur Verfügung gestellt wurden. Im Rahmen einer formativen Evaluation wurden in der vorgestellten Studie die Inanspruchnahme, Akzeptanz und der Implementierungsprozess des BfA-Gesundheitstrainingsprogramms in den Rehabilitationseinrichtungen empirisch untersucht. Material und Methoden: Es wurde eine Totalerhebung aller 434 BfA-Belegten Kliniken der Indikationsgebiete Orthopädie, Kardiologie, Innere Medizin, Onkologie, Rheumatologie, Pneumologie und Dermatologie durchgeführt (Ausschöpfungsquote >80%). Mittels modularisiertem Fragebögen wurden dabei a) die Strukturmerkmale der Klinik sowie b) die Prozessqualität in Bezug auf die bisherige PatientenTrainingspraxis, c) hinsichtlich der Implementierung und Bewertung der BfA-Curricula und d) des Bedarfs an Unterstützung bei der Einführung des Programms über Gesundheitstrainer verschiedener Berufsgruppen erfasst. Ergebnisse: Fast alle der befragten Kliniken führen Patientenschulungen in Gruppen durch. Trotz vielfach bestehender eigener Trainingskonzeptionen entschlossen sich 50% der Kliniken für die Implementierung der BfA-Curricula, die in jedem zweiten Fall bereits umgesetzt wurde. Jede fünfte der verbleibenden Einrichtungen kombinierte das BfA-Programm zumindest mit eigenen Konzepten, der Rest präferierte andere Modelle. Am häufigsten wurden die Curricula ‘Gesunde Ernährung', ‘Übergewicht', ‘Rückenschule' und ‘Chronischer Schmerz' angenommen. Schlussfolgerungen und Diskussion: Die Ergebnisse werden vor dem Hintergrund der zunehmenden Bemühungen um Qualitätssicherung der Versorgungspraxis diskutiert und künftiger Forschungsbedarf zur Optimierung von PatientenTrainingsangeboten in der Routineversorgung aufgezeigt.