Gesundheitswesen 2005; 67 - VF_P45
DOI: 10.1055/s-2005-920733

Ergebnisse des Projektes Mobile Rehabilitation Woltersdorf

R Neubart 1
  • 1Ev. Krankenhaus Woltersdorf

Hintergrund / Ziele und Forschungsfragen: Mobile Rehabilitation ist eine moderne Rehabilitationsform, bei der ein multiprofessionelles Team unter ärztlicher Leitung die Rehabilitation in der Wohnung des Patienten durchführt. Mit dieser Versorgungsform soll insbesondere die Lücke geschlossen werden, die beim Transfer von der klinischen Rehabilitation in das Lebensumfeld des Patienten auftritt. Material und Methoden: Vom 01.09.2000 bis 15.07.2003 wurden insgesamt 243 Patienten vom Team der Mobilen Rehabilitation behandelt (Förderung durch das BMFSFJ). Es wurden Daten zur Person, zum Krankheitsbild und zur Schwere der Erkrankung (gemessen am Barthelindex und am FIM) erhoben. Von insgesamt 104 Patienten konnten Daten außerdem ca. 6 Monate nach der Entlassung aus der Behandlung gewonnen werden (Follow Up). Ergebnisse: In allen Patientengruppen (zerebrale Störungen, Störungen des Bewegungsapparates, internistische Erkrankungen) konnte eine deutliche Verbesserung der Performance als Ergebnis der therapeutischen Intervention gesehen werden, der in verschiedener Ausprägung auch ein halbes Jahr nach der Behandlung noch nachzuweisen war, wenn auch abgeschwächt. Im Bereich Kommunikation war kein Kompetenzverlust vom Messzeitpunkt 2 (Entlassung) zum Messzeitpunkt 3 (Follow Up) nachweisbar. Im Bereich soziokognitive Fähigkeiten nahmen die Kompetenzen der Patienten vom Messzeitpunkt 2 zum Messzeitpunkt noch deutlich zu. Schlussfolgerungen und Diskussion: Die mangelnde Verstetigung der in der Klinik erzielten rehabilitativen Erfolge ist ein ungelöstes Problem. Hier kann die Rehabilitation durch ein mobiles Team im häuslichen Bereich Abhilfe schaffen, die unter Einbeziehung der sozialen Umgebung ein Prozess in Gang setzt, der den Patienten nachhaltig stabilisieren kann. Mobile Rehabilitation scheint also ein Strukturelement zu sein, das die bestehenden wirkungsvoll ergänzt und für bestimmte Patienten ein Leben in weitgehender Selbständigkeit sicherstellen kann.