Gesundheitswesen 2005; 67 - VF_P56
DOI: 10.1055/s-2005-920744

Optimierung der Versorgung von Menschen mit Demenzerkrankungen in stationären Pflegeeinrichtungen in Rheinland-Pfalz

B Seitz 1
  • 1MDK Rheinland-Pfalz

Hintergrund/Ziele und Forschungsfragen: Ein zentrales Merkmal lebensweltorientierter (oder Setting-)Projekte in der Primärprävention ist die Partizipation der Zielgruppe an der Gestaltung und Durchführung von Interventionen. Um dies zu ermöglichen werden Träger beauftragt, niedrigschwellige Angebote zu organisieren, welche die Selbstorganisation und Eigeninitiative seitens der Zielgruppe fördern. Angebote dieser Art stellen eine besondere Herausforderung für die Qualitätssicherung und Evaluation (QS) dar, weil sie in ihrer Anpassung an lokale Bedingungen und Problemstellungen notwendigerweise jeglicher Form der Standardisierung entzogen werden. In diesem von der BZgA geförderten Kooperationsprojekt zwischen den Autoren und der Deutschen AIDS-Hilfe wird dieses Problem in der Primärprävention der AIDS-Hilfen (AH) durch den Ansatz der Partizipativen QS in Angriff genommen. In diesem Beitrag werden die Ergebnisse der ersten Projektphase (Bestandsaufnahme) sowie die daraus resultierenden Empfehlungen vorgestellt. Material und Methoden: Eine Totalerhebung aller 119 AH durch eine schriftliche Befragung (Rücklauf: 89%) und Besuche bei 12 ausgewählten Einrichtungen (54 Einzelinterviews, 12 Gruppengespräche). Ergebnisse: Der Bedarf an Unterstützung für den Ausbau von QS ist groß. Das größte Hemmnis dabei ist der Mangel an Ressourcen. Ein weiteres ist die Unsicherheit bei der Handhabung von QS-Methoden. Schlussfolgerungen und Diskussion: Die Vielfalt der AH bedarf eines flexiblen Modells für Unterstützungsangebote zum Thema QS. Gleichzeitig müssen Angebote systematisch aufgebaut und praktisch umsetzbar sein. Hierfür wird ein Baukastensystem empfohlen, das aus den folgenden fünf Elementen besteht: Workshops zu Methoden der QS; ein interaktives, internetbasiertes Handbuch von Ressourcen für die QS; individuelle Beratung für Einrichtungen zur Entwicklung und Durchführung eigener QS-Maßnahmen; Unterstützung in der Verwendung epidemiologischer Daten sowie ein Peer Review-Verfahren.