Hintergrund/Ziele und Forschungsfragen: Medizinischen Leitlinien und Fachinformation für Patienten wird weltweit eine große Bedeutung für Qualität und Transparenz im Gesundheitswesen zugesprochen. Akzeptanz und Nutzung solcher Dokumente werden bisher durch die Fülle und Intransparenz des Angebotes beeinträchtigt. Zur Förderung der systematischen Entwicklung von Leitlinien und Patienteninformationen wurde 2003 das intern. Leitlinien-Netzwerk G-I-N (www.g-i-n.net) gegründet. Ein vorrangiges Ziel dieser Initiative war die Entwicklung einer internat. Leitlinien-Datenbank. Der Beitrag beschreibt die Realisierung dieses Instrumentes unter besonderer Berücksichtigung des deutschen Gesundheitssystems. Material und Methoden: Die Konzeption der Leitlinien-Datenbank wurde auf der Grundlage einer Bedarfsanalyse durchgeführt: (n=88 Organisationen / 32 Länder). Auf dieser Grundlage wurde eine MeSH-basierte Datenbank für Leitlinien der Netzwerk-Mitglieder entwickelt. Als Erfolgskriterium dieses Projektes werden die Mitgliederentwicklung des Netzwerks, die Anzahl der eingestellten Dokumente und das Interesse deutschsprachiger Organisationen an einer Kooperation beschrieben. Ergebnisse: Seit Gründung von G-I-N im Februar wurden 53 Organisationen aus 28 Ländern Mitglied des Netzwerks. Dabei spielen deutsche Organisationen zahlenmäßig eine bedeutende Rolle – derzeitige Mitglieder: AWMF, ÄZQ, Ärztekammer Berlin, BQS, G-BA, ZZQ. Im November 2003 wurde „International Guideline Library“ freigeschaltet. Sie enthält jetzt mehr als 2700 Leitliniendokumente. Schlussfolgerungen und Diskussion: Die weltweite Netzwerkbildung von Leitlinien-Organisationen inkl. der Entwicklung einer intern. Leitliniendatenbank hat zu verbesserter Transparenz des „Leitlinien-Marktes“ insbesondere in Deutschland geführt. Durch Erweiterung des Angebotes um Informationen für Patienten und durch Vernetzung mit Cochrane Library, Datenbank von INAHTA wird der positive Effekt dieser Initiative sich steigern lassen.
