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DOI: 10.1055/s-2005-922540
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Innovativer Wirkmechanismus bewährt sich - Aripiprazol seit einem Jahr auf dem Markt
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
25. November 2005 (online)
Aripiprazol wurde von dem japanischen Unternehmen Otsuka Pharmaceuticals und Bristol-Myers Squibb entwickelt, in den USA und Europa klinisch untersucht und schließlich vor einem Jahr in Deutschland zur Behandlung der Schizophrenie zugelassen, resümierte Prof. Dr. Hanns Hippius, LMU München, die bisherige Geschichte von Aripiprazol.
Genetische und strukturelle Ergebnisse weisen darauf hin, dass bei Patienten, die an Schizophrenie erkrankt sind, primär die glutamaterge Neurotransmission gestört ist, wie Prof. Prof. Gerhard Gründer, Aachen auf einem Symposium in Potsdam vorstellte. Durch neuronale Migrationsstörungen kommt es zu einer Minderaktivität glutamaterger Projektionen. Da Glutamat einerseits im mesokortikalen System aktivierend und andererseits indirekt hemmend auf das mesolimbische System wirkt, entsteht dadurch in diesen beiden Systemen ein dopaminerges Ungleichgewicht. Die mesokortikalen dopaminergen Neurone werden nicht mehr ausreichend aktiviert, es resultiert eine dopaminerge Hypoaktivität im mesokortikalen System. Im mesolimbischen System wird dagegen die Hemmung der dopaminergen Neurone aufgehoben, d.h. dort kommt es zu einer dopaminergen Hyperaktivität. Diese beiden Pole werden bei Schizophrenie mit der Positivsymptomatik (dopaminerge Hyperaktivität) und der Negativsymptomatik (dopaminerge Hypoaktivität) in Verbindung gebracht.
Bei der Behandlung der Schizophrenie besteht daher die Schwierigkeit, möglichst mit der gleichen Substanz diese beiden unterschiedlichen Aktivitätsniveaus auszugleichen. Darüber hinaus sollten, um Nebenwirkungen wie extrapyramidal-motorische Symptome zu vermeiden, Striatum und Hypophyse möglichst nicht beeinflusst werden.
Literatur
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