psychoneuro 2005; 31(12): 595
DOI: 10.1055/s-2005-926194
Blickpunkt

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Schizophrenie-Therapie - Optimale Nutzung der Möglichkeiten?

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Publikationsdatum:
18. Januar 2006 (online)

 

Voraussetzung für eine optimale Behandlung ist zunächst einmal, dass Arzt und Patient über das Erkrankungsbild genau informiert sind, erklärte Prof. Markus Gastpar, Essen, auf einem Presseworkshop. Dabei ist bereits der Begriff "Schizophrenie" sehr belastet. Außerdem muss beiden Seiten klar sein, dass eine langfristige Behandlung erforderlich ist.

Trotz der Entwicklung immer besser verträglicher neuer Medikament, sind die Abruchraten aber immer noch mit über 70% erschreckend hoch. Etwa 50% setzen bereits im ersten Behandlungsjahr ihr Antipsychotikum wieder ab. Die Folge ist ein klinisch relevant höheres Risiko für einen Rückfall und Hospitalisierung und damit zusätzliche Kostenbelastung unseres Gesundheitssystems, schilderte Dr. Stephan Heres, München. Einen Vorteil bietet hier die atypische Depotformulierung mit Risperdal® Consta®. Die antipsychotische Langzeitwirkung bietet einen längerfristigen Schutz, selbst wenn der Patient einen Injektionstermin verpasst, besteht noch die Chance, ihn von der Fortsetzung der Therapie zu überzeugen. Außerdem führt die Depotformulierung zu einem konstanteren Plasmaspiegel, sodass niedrigere Wirkstoffkonzentrationen erforderlich sind. Daraus scheinen bessere Verträglichkeit bei höherer Wirksamkeit zu resultieren, wie Prof. Georg Juckel, Bochum vorstellte (Abb. [1]).

Während etwa 40% der Patienten eine injizierbare Depotformulierung akzeptieren würden, haben viele Ärzte noch Vorbehalte ("invasiv", "aufwändig" usw.). Hier besteht noch wesentlicher Gesprächsbedarf. Einen Schritt in die richtige Richtung bietet Janssen-Cilag jetzt mit seinem Informationspaket zur Rezidivprophylaxe in der Schizophrenietherapie (IRIS) an, das neben einem Manual zur Durchführung eines Gesprächs zur Rezidivprophylaxe auch eine ausführliche Patientenbroschüre sowie einen Fragebogen zur Prophylaxe beinhaltet.

Ein weiterer Ansatzpunkt ist der Alaris®-Adapter, der die Injektion erleichtern soll. Bislang waren dabei jeweils drei Injektionsnadeln erforderlich. Mit dem Adapter lässt sich die Suspension mit den Risperidon Microspheres ohne den Einsatz einer Injektionsnadel herstellen. Anschließend wird die Suspension über dasselbe Adaptersystem wieder in die Spritze aufgezogen, so dass auch hierzu keine Kanüle erforderlich ist. Dadurch entfällt das Aufdrehen, Entfernen und Entsorgen von zwei Injektionsnadeln.