Zentralbl Chir 2006; 131: 24-28
DOI: 10.1055/s-2006-921448
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

V.A.C.®-Therapie zur Optimierung eines mehrzeitigen Vorgehens bei der Sanierung komplexer Druckgeschwüre

Optimizing Delayed Reconstruction of Complex Pressure Sores by V.A.C.® TherapyB. Reichert1
  • 1Klinik für Plastische, Wiederherstellende und Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Klinikum Nürnberg-Süd
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Publication Date:
30 March 2006 (online)

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Zusammenfassung

Die Verwendung der V.A.C.®-Therapie hat zu einer deutlichen Verbesserung in der Behandlung der tiefreichenden Dekubitalulzera geführt, weil neben der günstigen Einwirkung auf das Wundmilieu eine sichere Keimbarriere gebildet wird und die Wartezeit bis zur definitiven plastisch-chirurgischen Rekonstruktion verkürzt werden kann. Durch die sichere Folienfixierung kann eine akzidentelle Ablösung mit entsprechend nachteiligen Folgen einer Wundexposition verhindert werden. Dieser Aspekt stellt besonders in der Nähe der Analöffnung bei immobilen und multimorbiden Patienten einen wesentlichen Vorteil dar. Gerade in dieser Region bestehen aber auch technische Grenzen der Anwendung. Komplexe Defektwunden nach mehrfachen Voroperationen können oft nicht mehr klassisch versorgt werden. Langfristige Wundkonditionierungen sind erforderlich, stellen unter DRG-Bedingungen für vollstationäre Einrichtungen aber eine wesentliche Belastung dar. Für diese Patienten sind sektorenübergreifende Strukturen zu entwickeln, die eine kompetente Anwendung der V.A.C.®-Therapie ermöglichen. So werden mehrzeitige Sanierungen über große Zeitintervalle wieder realisierbar.

Abstract

V.A.C.®-therapy has improved the treatment of extended pressure sores, because of its beneficial effect on the wound surface and the safe microbial barrier. Definitive reconstructive surgery can be performed earlier. Using modern aids fixation of the device will be possible even in difficult locations as the perianal area. This is important for immobile and multimorbid patients. On the other hand, this area still shows limitations of the method. In recurrent cases it is difficult to use classical methods of reconstruction. Long-term-treatment is necessary, which is economically difficult. It is important for hospitals to cooperate with specialised wound therapeutics so that these patients can be dismissed earlier. This may allow reconstructive procedures, even if this takes several hospital stays over a long period of time.

Literatur

PD Dr. B. Reichert

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