Notfall & Hausarztmedizin 2006; 32(1): 41
DOI: 10.1055/s-2006-932708
Medizin & Internet

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E-Mail-Nutzer können kaum zwischen „gut” und „böse” unterscheiden

PhishingRainer H. Bubenzer
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Publication Date:
14 February 2006 (online)

Phishing-Mails sind E-Mails, mit denen Betrüger versuchen, Sie auf gefälschte Internetseiten zu locken, wo sie dazu auffordern, Angaben über Passwörter, Zugangsinformationen zu ihrem Online-Banking oder anderen sicherheitsrelevanten Informationen zu machen. Mit den so gewonnenen Daten versuchen die Betrüger auf die Konten der Betroffenen zuzugreifen (weitere Infos: www.bsi-fuer-buerger.de/abzocker/05_08.htm). Eine aktuelle Studie zeigt jetzt, dass Anwender kaum zwischen „guten” und „bösen” E-Mails unterscheiden können. Das US-Unternehmen MailFrontier hat die Ergebnisse seines deutschen „Phishing-IQ-Tests” veröffentlicht, an dem seit Juni 2005 über 25000 Anwender teilgenommen haben. Demzufolge ist die überwiegende Mehrheit nicht in der Lage, alle Phishing-Mails von echten E-Mails zu unterscheiden. So erkannten zwar 82 % alle Phishing-Mails, stuften aber auch echte Mails als „Phishing-E-Mail” ein. Nur 11 % sortierten die insgesamt zehn Test-Mails richtig als Phishing-Mails oder echte E-Mails ein. Im Vergleich zu dem in den USA durchgeführten Test ist das Ergebnis aber noch gut, so der Hersteller von Sicherheitslösungen: Dort ordneten nur 3 % aller Testteilnehmer die Mails in die richtige Kategorie. Der Test ist weiterhin online - prüfen Sie dort Ihre Erkennungsgenauigkeit: german.mailfrontier. com/survey/phishing_de.jsp. Tipp: Achten Sie auch auf die Internet-Adressen am unteren Rand des E-Mail-Fensters.

Rainer H. Bubenzer

Hamburg