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DOI: 10.1055/s-2006-939390
Hemodynamische Effektivität des neuen Resolution Einmal-Clip-Applikator im Vergleich zur Injektionstherapie in der Behandlung der GI-Blutungen: Eine experimentelle prospektive Testung am compactEASIE
Hintergrund: Ulcera sind die häufigste Ursache für obere GI-Blutungen. Die Clip-Therapie mit dem wurde als effektive endoskopische Blutstillungsmethode neben der Injektionstherapie etabliert. 2004 wurde mit dem Resolution Clip (Boston) ein neuer Einmalclip eingeführt. Bisher existieren keine vergleichenden Untersuchungen an objektiven Parametern zu diesem Clip-Typ gegenüber der Injektionstherapie.
Methoden: Wir verglichen prospektiv randomisiert den neuen Resolution-Clip (Boston Scientific) (n=40) gegenüber der traditionellen Injektionstherapie (n=40) in einem experimentellen Aufbau zur endoskopischen Blutstillung am compactEASIEO-Simulator, der mit einem Organpaket zur Blutungssimulation am oberen GI-Trakt ausgestattet war. Ein künstliches Blutzirkulationssystem im Simulator wurde mit einem Messsystem zur blutigen arteriellen Druckmessung verbunden. Vier Endoskopiker mit unterschiedlicher Erfahrung applizierten je 10 Clips bzw. führten eine Injektionstherapie mit 4×10ml NaCl-Lösung gemäß einer Randomisierungsliste durch. Der Druck im künstlichen Perfusionssystem wurde über 1 Minute vor und nach Clip-Applikation bzw. Injektion gemessen, um somit den Effekt der hämostatischen Therapie als Ausdrucks des Effekts auf die Reduktion des Gefäßdurchmessers zu objektivieren. Die Applikabilität des neuen Clips wurde anhand einer visuell analogen Scala (0–100) überprüft.
Ergebnisse: Je 40/40 Clips bzw. Injektionen konnten erfolgreich appliziert werden. Beide Therapieverfahren führten zu einem signifikanten Anstieg des max. Systemdrucks (Resolution-Clip 71,8±66,8mmHg, p<0.001; Injektion 71,9±53,8mmHg, p<0,001), was einer signifikanten max. Reduktion des Gefäßdurchmessers entspricht. Der direkte Vergleich der Therapieformen konnte keine signifikanten Unterschiede in der max. Drucksteigerung (p=0,995) nachgeweisen. Jedoch kam es im mittleren Druckanstieg zu einem signifikanten Unterschied (p=0,021) zwischen Clip (49,3±67,0mmHg) vs. Injektion (19,9±41,6mmHg). Die Bewertung der Applikabilität war sowohl bei Assistenz (84±13) und Endoskopiker (86±16) nicht signifikant verschieden (p=0,402).
Schlussfolgerung: Es konnte kein Unterschied in der hämostatischen Effektivität für beide Therapieverfahren bzgl. der max. Reduktion des Gefäßdurchmessers gezeigt werden, jedoch scheint der Clip bezogen auf die mittlere (dauerhafte) Reduktion des Gefäßdurchmessers der Injektionstherapie überlegen.