Notfall & Hausarztmedizin 2006; 32(6): 290
DOI: 10.1055/s-2006-948068
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Kosmetik, Farbe, Autowäsche - Wie sicher ist "Nano"?

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Publication Date:
14 July 2006 (online)

 

Nanopartikel stecken heute schon in vielen Produkten: in Kosmetik, in Farben oder in Reifen. Sogar Autopflegemittel werben mit den winzigen Teilchen. Wie sie auf die Umwelt und den menschlichen Organismus wirken ist bisher allerdings wenig erforscht. INOS, ein Forschungsprojekt des Bundesforschungsministeriums zur "Identifizierung und Bewertung von Gesundheits- und Umweltrisiken von technischen nanoskaligen Partikeln" soll diese Fragen jetzt gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS in Dresden klären. Die Wissenschaftler prüfen künstliche Nanopartikel einzeln und als Agglomerate in Zellkulturen, mit und ohne Schutzhüllen. Oxid- oder organische Schutzhüllen entstehen bei der Verarbeitung oder werden gezielt aufgebracht, um die Eigenschaften zu modifizieren. Diese Schichten können jedoch die Wechselwirkung mit Wasser und Zellen beeinflussen. Ohne Tierversuche soll so herausgefunden werden, wie leicht die Partikel in die Haut gelangen, in Lunge, Darm oder Nervensystem. Schädigen sie das Erbgut oder beeinflussen sie das Immunsystem? Bisher gibt es nur wenige Forschungsergebnisse, und diese sind widersprüchlich. Die Ergebnisse werden in einer Datenbank öffentlich zugänglich sein. Auf der Website www.nanotox.de werden sich alle, die Nanopartikel herstellen, verarbeiten oder nutzen, über deren Verhalten in biologischen Systemen und deren eventuelles Gefährdungspotenzial informieren können.

Quelle: Presseinformation des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme IKTS.

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