Ultraschall Med 2006; 27 - V_16_1
DOI: 10.1055/s-2006-953916

Sonomorphologie und Kontrastverhalten von Fokal Nodulären Hyperplasien der Leber im Langzeitverlauf

J Bauditz 1, K Fondis 1, W Wermke 2
  • 1Charité Campus Mitte, Berlin/DE
  • 2Charité Universitätsklinikum, Berlin/DE

Problemstellung: Fokal noduläre Hyperplasien (FNH) sind häufige gutartige Läsionen der Leber. Die Größenveränderung von FNH über längere Zeiträume ist jedoch bislang kaum untersucht. Ziel der vorliegenden Studie war, morphologische Merkmale, kontrastmittelsonographische Befunde und das Wachstumsverhalten von Fokal Nodulären Hyperplasien im Langzeitverlauf zu analysieren.

Patienten und Methode: 281 Patienten mit FNH (261 Frauen, 20 Männer, mittleres Alter 39,6 [14–85 Jahre]) wurden sonographisch untersucht. Bei 206 Patienten wurde eine Kontrastmittelsonographie durchgeführt. 157 Patienten wurden im Langzeitverlauf verfolgt und über einen Zeitraum von durchschnittlich 5 Jahren (1–17 Jahre) nachbeobachtet.

Ergebnisse: Die mittlere Größe der FNH betrug 56,5 + 28,5mm. 64% der Tumore waren echoarm, 25% echoreich, 11% isoechogen bzw. von gemischter Echogenität. Bei 97,6% der FNH ließ sich eine zentrale Narbe darstellen, 15,7% zeigten Verkalkungen. In der Kontrastmittelsonographie mit Levovist (second harmonic imaging) wiesen 104/131 (79%) FNH ein klassisches Vaskularisationsmuster auf, bei 27/131 (21%) Läsionen hingegen wurde das Perfusionsverhalten als atypisch eingestuft. Demgegenüber ließ sich in der Kontrastmittelsonographie mit Sonovue (Pulsinversion) bei 74/75 (99%) FNH ein klassisches Perfusionsmuster darstellen. Im Langzeitverlauf zeigten 58% der Tumore eine spontane Größenregredienz, 33% eine Größenzunahme, bei 9% der FHN war keine Veränderung des Durchmessers festzustellen.

Schlussfolgerungen: Die Langzeitbeobachtung von FNH zeigt einen variablen Verlauf, es überwiegt die spontane Größenregredienz. Mittels Levovist und second harmonic imaging lässt sich das klassische Vaskularisationsmuster von FNH nur bei rund 80% der Läsionen darstellen, mittels Sonovue hingegen bei 99%.

Abb. 1: Fokale noduläre Hyperplasie einer Frau im Jahre 1996.

Abb. 2: Grauwertsonogramm der FNH 10 Jahre später.

Abb. 3: Kontrastmitteldarstellung der FNH innerhalb der kapillären Phase im Jahre 1996 (second harmonic imaging)

Abb. 4: Solitärer fibrotischer Knoten der degenerativ veränderten FNH nach Kontrastmittelinjektion innerhalb der kapillären Phase (CPS).