Notfall & Hausarztmedizin 2006; 32(10): 470
DOI: 10.1055/s-2006-954449
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Klares Bedürfnis nach Information - Fehlinformationen verunsichern Patienten

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Publication Date:
27 November 2006 (online)

 

Wenn es um Schmerztherapie geht, reden Arzt und Patient oft aneinander vorbei. Dies ergab eine europaweite Umfrage der Arthritis Action Group (AAG) zur Versorgung von Schmerzpatienten, die im Rahmen des diesjährigen EULAR vorgestellt wurde. "Wir haben nirgendwo das gefunden, was wir als Management der Schmerztherapie bezeichnen würden", resümierte Prof. Anthony Woolf, Chairman der AAG. Deutschland nimmt sogar einen unrühmlichen Spitzenplatz ein, wenn es um die Verunsicherung der Patienten geht: Von 1200 Patienten und 604 befragten Allgemeinmedizinern in Deutschland gaben mehr als 60% an, widersprüchliche Informationen zu Schmerzmedikamenten würden es erschweren, herauszufinden, was sie einnehmen sollen. Fast zwei Drittel der Patienten fand es schwierig, vom Arzt Informationen zu bekommen. Andererseits empfanden es mehr als 25% der deutschen Ärzte als problematisch, ihren Patienten den Nutzen und die Risiken der verordneten Schmerzpräparate zu vermitteln. Für Woolf steht daher fest: "Es gibt ein klares Bedürfnis nach Informationen."