Ultraschall Med 1996; 17(4): 153-162
DOI: 10.1055/s-2007-1003172
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Das normale fetale Wachstumsprofil - ein einheitliches Modell zur Berechnung von Normkurven für die gängigen Kopf- und Abdomenparameter sowie die großen Extremitätenknochen

Normal Fetal Development Profiles - A Model to Obtain Standard Development Graphs for the Head and Abdominal Parameters and the Long Limb BonesE. Merz1 , S. Wellek2
  • 1Zentrum für Ultraschalldiagnostik u. pränatale Therapie (Leiter: Prof. Dr. E. Merz) der Universitäts-Frauenklinik Mainz (Direktor: Prof. Dr. P. G. Knapstein)
  • 2Abteilung für Biostatistik, Zentralinstitut für seelische Gesundheit, Mannheim (Leiter: Prof. Dr. S. Wellek)
Herrn Prof. Dr. V. Friedberg zum 75. Geburtstag gewidmet. Die in dieser Arbeit vorgestellten Ergebnisse sind im Rahmen eines Projektes entstanden, das teilweise durch den Forschungsfond der Fakultät für Klinische Medizin Mannheim der Universität Heidelberg gefördert wurde.
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Publication History

1996

1996

Publication Date:
07 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Schlulßfolgerung: Für die fetalen Biometrieparameter BPD, FOD, KU, ATD, ASD, AU, Fe, Ti, Fi, Hu, Ra und UI sollten anhand eines definierten Kollektives einheitliche Normkurven mit einheitlichen Normgrenzen etabliert werden. Methode: Im Rahmen einer prospektiven Querschnittstudie wurden von insgesamt 2032 gesunden Patientinnen mit sonographisch gesichertem Gestationsalter und im weiteren unkompliziertem Schwangerschaftsverlauf die Meßdaten der fetalen Kopf- und Rumpfparameter, wie auch der großen Extremitätenknochen, zur Erstellung von Normkurven herangezogen. Der Beobachtungszeitraum betrug 12 bis 41 abgeschlossene Schwangerschaftswochen. Alle Messungen erfolgten als Außen-außen-Messungen. Ergebnisse: Anhand der sonographisch gewonnenen fetalen Biometriedaten wurde ein Wachstumsmodell entwickelt, das ermöglicht, das Wachstum aller gemessenen Parameter durch Konstruktion eines 90%-Referenzbandes mittels einer einzigen Basisformel zu charakterisieren, und somit Normkurven mit einheitlichen und glatten Normgrenzen liefern kann. Alle untersuchten Parameter zeig-ten ein nichtlineares Wachstum. Schlußfolgerung: Im Gegensatz zu den herkömmlichen Methoden der Kurvenanpassung durch höhergradige Polynome bietet das hier vorgestellte mathematische Modell den Vorteil, daß mit einer einzigen Formel der Verlauf mehrerer Normkurven charakterisiert werden kann. Dies ist von entscheidender Bedeutung für die digitale Speicherung von fetalen Biometriekurven in handelsüblichen Ultraschallgeräten.

Abstract

Aim: Age-related and uniformly defined standard graphs were obtained for the fetal parameters BPD, OFD, HC, ATD, ASD, AC, Fe, Ti, Fi, Hu, Ra and Ul. Methods: Data of 2032 healthy pregnant women of sonographically confirmed gestational age were used in a prospective cross-sectional study to establish reference charts for the fetal head and abdomen and the long limb bones. Only patients with an uncomplicated pregnancy were included in the study. The gestational age at which the measurements were taken ranged from 12 to 41 completed weeks. All measurements were performed as external-to-external measurements. Results: By means of a mathematical model age related standard reference ranges were calculated on the basis of a single formula. Uniformly well-defined standard graphs were obtained for all parameters. All fetal parameters showed a nonlinear fetal growth. Summary: Contrary to the common methods of creating reference standards by means of high-degree polynomials, the mathematical model presented here has the advantage of characterising the course of several parameters on the basis of one single formula. This is of great importance for digitising fetal charts in commercially available ultrasound machines.