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DOI: 10.1055/s-2007-1004539
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Das Trauerspiel um die Weiterbildung zum Facharzt für Allgemeinmedizin - persönliche Bestandsaufnahme aus der Sicht eines Weiterbildungsassistenten
About The Fiasco of Vocational Training in General Practice - a Personal Appraisal from a TraineePublikationsverlauf
Publikationsdatum:
18. Januar 2008 (online)
Als ich mich 2005 entschied, von der internistischen Klinikweiterbildung in die Weiterbil-dung Allgemeinmedizin zu wechseln, ahnte ich noch nicht, dass ich mich auf das bisher schwierigste Abenteuer meines Lebens einlassen würde, demgegenüber bisherige Lebensabschnitte wie Studium und Promotion ein Leichtes waren. Fachlich gesehen habe ich meinen Entschluss zwar nie bereut, denn die hausärztliche Arbeit macht mir viel Spaß. Doch die organisatorischen Aspekte der Weiterbildung (WB) bringen mich und viele meiner Kollegen/-innen zur Verzweiflung und stellen aus meiner Sicht die wesentlichen Ursachen für den Hausarztmangel in unserem Land dar.
Den Großteil meiner Zeit verbringe ich nicht etwa mit dem Erlernen medizinischer Sachverhalte, sondern auf der Suche nach Antworten auf Fragen, die mich ständig beschäftigen:
Wo finde ich eine Stelle für die 6 Monate von WB-Abschnitt X? Wo werde ich so bezahlt, dass ich zumindest Wohnung und Essen für meine Familie und mich bezahlen kann? Wird Ärztekammer B meine in Bundesland A abgeleisteten WB-Zeiten anerkennen oder nicht? Woher bekomme ich die vom WB-Katalog geforderten 200 Doppler-Untersuchungen?
Um den Weg in die hausärztliche Praxis wieder attraktiv zu machen, muss schnell ein massives Umdenken seitens der Verantwortlichen in Politik (hat hier weggeschaut) und ärztlicher Selbstverwaltung (hat in meinen Augen komplett versagt) stattfinden.
Folgende Punkte müssten bei der Neustrukturierung der Weiterbildung bedacht werden:
Korrespondenzadresse
Dr. med. M. Schmidt
Eylauer Str.4
10965 Berlin
eMail: dr-marcus-schmidt@web.de