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DOI: 10.1055/s-2007-1017579
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Antiepileptikainduzierte Sehstörungen*
Antiepileptic Drug-Induced Visual Disturbances * Im Gedenken an Sibylle Ried (29.8.1956 -14.6.2000).Publication History
Publication Date:
28 January 2008 (online)
Zusammenfassung
Antiepileptikainduzierte Sehstörungen sind als dosisabhängige neurotoxische Störungen etwa in Form von Verschwommensehen, Doppelbildern oder Nystagmus für praktisch alle Wirkstoffe seit vielen Jahren bekannt. Dies gilt in Einzelfällen auch für Gesichtsfeldausfälle, während sich in den letzten Jahren gezeigt hat, dass unter der Einnahme von Vigabatrin (Sabril®) sehr häufig, das heißt bei etwa einem Drittel der Behandelten, mit typischerweise bilateralen, peripher betonten und bislang zumeist irreversiblen Gesichtfeldausfällen zu rechnen ist. Diese sind zwar in der weit überwiegenden Zahl der Fälle klinisch asymptomatisch, können aber auch dann beispielsweise zur Aufhebung der Kraftfahrtauglichkeit führen. Die vorliegende Übersicht fasst den derzeitigen Wissensstand sowohl zu teratogenen Schäden von Antiepileptika am visuellen System als auch zu Sehstörungen im Allgemeinen und Gesichtsfelddefekten im Besonderen für alte und neue Antiepileptika zusammen.
Summary
Visual disturbances due to antiepileptic drugs are known as dose - dependent neurotoxic symptoms, such as blurred or double vision or nystagmus for almost all drugs for many years. This holds true also for visual field defects that have been described as case reports. However, recent experience with vigabatrin (Sabril·) has shown that visual field defects develop in about one out of three patients. The defects are typically bilateral, peripherally pronounced and up to now mostly permanent even after discontinuation of vigabatrin. Although they are clinically asymptomatic in their vast majority, they may cause driving license restrictions. This review summarizes the current knowledge on the teratogenic effects as well as visual disturbances in general and visual field defects in particular for established („old”) and recently introduced („new”) antiepileptic drugs.