Demenzforschung und Neuropsychologie - Entwicklungsrichtungen seit 1990

Summary

A review on some recent findings in the most important degenerative dementias and in vascular dementia is given. The section on Alzheimer's disease covers epidemiology, subclassification, therapeutic concepts and the mode of progression of cognitive deficits as the disease develops. The nosological position of some recently defined entities is discussed (frontal lobe dementia, dementia in motor neuron disease, Lewy body dementia, asymmetric cerebral degeneration syndromes).

Neuropsychological findings in Parkinson's disease and their close relationship to frontal-type cognitive deficits are used to illustrate the role of cortico-basal loop systems and modulating neurotransmitter systems in cerebral information processing. The section on aphasiology and development of language gives examples of recent attempts to correlate specific deficits with lesion location. New functional imaging methods like PET and functional MRI and their relevance for the renewed interest in localisationist approaches are addressed.

Zusammenfassung

Die vorliegende Übersicht geht zunächst auf neuere Befunde zu den wichtigsten Demenzen im Rahmen degenerativer Hirnerkrankungen und der vaskulären Enzephalopathie ein. Im Abschnitt zum M. Alzheimer werden Befunde zu Epidemiologie, möglichen Subtypen, therapeutischen Ansätzen sowie der Progression der kognitiven Defizite im zeitlichen Längsschnitt aufgeführt. Die nosologische Einordnung einiger erst in jüngerer Zeit definierten Demenzformen wird erörtert (Demenz vom Frontallappen-Typ, Demenz bei Motoneuronerkrankungen, Demenz vom Lewy-Body-Typ, fokale Atrophien).

Anhand von neuropsychologischen Auffälligkeiten, die bei M. Parkinson auftreten und eine enge Beziehung zu kognitiven Defiziten vom frontalen Typ aufweisen, wird die Bedeutung kortikobasaler Schleifensysteme und modulierender Transmittersysteme für die zerebrale Informationsverarbeitung illustriert. Im Abschnitt zu Aphasieforschung und Sprachentwicklung werden einige neuere Ansätze zur Verbindung lokalisatorischer Befunde und spezifischer Defizite angeführt, z.B. im Kontext kategoriespezifischer Benennstörungen. Die Bedeutung neuer Methoden der funktionalen Bildgebung wie PET und funktionelles NMR und die durch sie geförderte erneute Hinwendung zu lokalisatorischen Untersuchungsansätzen wird angesprochen.