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DOI: 10.1055/s-2007-1018096
Anorektaler Ergotismus
Anorectal ErgotismPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
30. Januar 2008 (online)

Zusammenfassung
Ergotaminhaltige Suppositorien gelten als sehr wirksam in der Kupierung eines Migräneanfalls. Eine seltene aber schwere Komplikation dieser Therapie ist der anorektale Ergotismus, der zu Beginn häufig symptomarm verläuft und oft erst bei ausgeprägten Befunden diagnostiziert wird. Berichtet wird über 13 Migräne-Patientinnen mit Rektumulzera, wobei in 8 Fällen eine rekto- beziehungsweise anovaginale Fistel vorlag. Therapeutisch führte das sofortige Absetzen der Noxe bei den fünf nicht fistelnden Veränderungen zur Abheilung innerhalb Tagen bis Wochen. Die acht Patientinnen mit Fisteln wurden operiert. In 4 Fällen war eine passagere, in einem Fall eine dauerhafte Kolostomie notwendig. Bei einer Patientin ist das Stoma noch nicht zurückverlagert. Die zwei weiteren Fisteln konnten lokal plastisch versorgt werden. Bei einer Patientin trat nach neuerlicher rektaler Ergotamineinnahme ein Rezidiv auf.
Summary
Ergotamine suppositories are an effective therapy for acute migraine attacks. An occasional but severe complication of this therapy is anorectal ergotism. As initial symptoms are mild, it is usually diagnosed at a late stage. We report thirteen patients with rectal ulceration after migraine therapy, with recto- or anovaginal fistula in 8 patients. Withdrawal of the drug lead to total resolution in the five cases without fistula within a few days or weeks. Surgery was the treatment of choice in the 8 patients with fistula. Colostomy was necessary in six patients, four temporary, two permanent. The remaining 2 patients required only local procedures without colostomy. One recurrence was seen after further use of ergotamine suppositories.