Aktuelle Neurologie 1991; 18(3): 88-94
DOI: 10.1055/s-2007-1018102
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Kleinhirninfarkte und Kleinhirnblutungen. Eine vergleichende, retrospektive Studie an 78 Patienten

Cerebellar Infarction and Cerebellar Haemorrhage. A Comparative Retrospective Study on 78 PatientsCh. Hojer, H. Bewermeyer, M. Huber, M. Neveling, W. Engel-Riedel, W. F. Haupt
  • Klinik und Poliklinik für Neurologie und Psychiatrie der Universität Köln - Neurologie - (Direktor: Prof. Dr. W.-D. Heiss)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
30. Januar 2008 (online)

Zusammenfassung

In einer retrospektiven Studie an 78 Patienten wurden die klinischen, elektrodiagnostischen und computertomographischen Befunde zweier Kollektive mit Kleinhirnblutung und Kleinhirninfarkt untereinander verglichen. Bei Patienten mit Kleinhirnblutung lag in 57% der Fälle eine Bewußtseinstrübung vor. Dagegen wiesen Patienten mit zerebellärer Ischämie neben einem Schwindelgefühl (67%) nur Kleinhirnzeichen (36%), jedoch keine Bewußtseinstrübung (80%) auf. Die Befunde der bildgebenden Verfahren ließen Lokalisation und Ausmaß der Infarzierung oder der Blutung erkennen. Evozierte Potentiale und EEG erlaubten eine Aussage über das Ausmaß der durch die Raumforderung und den Hirndruck hervorgerufenen Hirnstammkompression. Eine zutreffende prognostische Einschätzung gelang in der Mehrzahl der Fälle.

Summary

Clinical, electrodiagnostic and CT findings were evaluated in a retrospective study including 78 patients suffering from acute cerebellar haemorrhage or ischaemia. Initially, patients with cerebellar haemorrhage often had an impaired level of consciousness. In contrast there to most patients with cerebellar infarction complained only about cerebellar symptoms aside from dizziness. While CT or MRT reveals localisation and extent of the lesion, evoked potentials and EEG do predict the clinical outcome in most of the cases.